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Tote nach Lawinenunglück in Frankreich

13. Januar 2016

Für eine Schülergruppe endete ein Wintersport-Urlaub tragisch. Eine Lawine riss zwei Schüler und einen ausländischen Touristen in den Tod. Sie waren auf einer gesperrten Piste unterwegs gewesen.

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Rettungskräfte tragen ein Lawinenopfer zum landenden Hubschrauber. (Foto: MEHR)
Bild: MEHR

In den französischen Alpen hat eine Lawine eine Schülergruppe mitgerissen. Drei Menschen starben unter den Schneemassen. Wie die örtlichen Behörden mitteilten, handelten es sich bei den Opfern um zwei Jugendliche und einen ausländischen Skifahrer, der nicht zu der Gruppe gehörte. Bei dem Unglück in der Wintersportstation Les Deux Alpes südöstlich von Grenoble wurde der Lehrer schwer verletzt. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, war aber nicht in Lebensgefahr.

Zunächst war noch von weiteren Verletzten die Rede gewesen. Insgesamt gehörten zehn Schüler zu der Gruppe aus Lyon. Sie fuhren auf der abgesperrten Piste, als die Lawine abging. Der Rest der Gruppe sei in Sicherheit, sagte Präfekt Jean-Paul Bonnetain dem Sender BFMTV. "Aber die Suche geht trotzdem weiter für den Fall, dass zum Zeitpunkt der Lawine noch weitere Skifahrer neben der Schülergruppe auf der Piste waren."

Piste ist seit Saisonstart gesperrt

Die Jugendlichen stehen laut Bonnetain unter Schock, es handele sich um Schüler der gymnasialen Oberstufe. Die Piste war schon seit Beginn der Skisaison gesperrt. "Also war es qua Definition gefährlich, sich auf diese Piste zu begeben", sagte Oberst Jean-Luc Villeminey von der Gendarmerie. "Umso mehr, als das Lawinenrisiko heute erhöht war."

Die Umstände des Unglücks waren zunächst noch nicht geklärt, die Staatsanwaltschaft ordnete eine Untersuchung an. Nach Angaben des Senders France Bleu hatten die Schüler einen Sportschwerpunkt. "Die Piste erforderte ein Niveau, das nicht dem von Anfängern entspricht", sagte Präfekt Bonnetain. Rund 80 Rettungskräfte waren im Einsatz, wie das Innenministerium mitteilte. Unterstützt wurden sie von vier Helikoptern, darunter einem mit Wärmebildkamera, sowie von Lawinensuchhunden.

Rettungskräfte suchen unter den Schneemassen nach weiteren Opfern. Mit Schneestöcken markieren sie mögliche Stellen. (Foto: picture-alliance/dpa/Le Dauphine)
Großes Unglücksgebiet: Rettungskräfte suchen unter den Schneemassen nach weiteren OpfernBild: picture-alliance/dpa/Le Dauphine

Frankreichs Präsident François Hollande und Premierminister Manuel Valls drückten ihr Mitgefühl aus. "All unsere Gedanken sind bei den Opfern und bei denen, die um ihr Leben kämpfen", teilte Valls auf Twitter mit. Die überlebenden Schüler sollten mit dem Bus zurück nach Lyon gebracht werden. Nach Angaben des Innenministeriums umfasste die Gruppe vom Lycée Saint-Exupéry insgesamt 19 Schüler und drei Begleiter. Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem wollte noch am Abend nach Lyon reisen.

pab/stu (afp, dpa)