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Showdown in den Alpen

Stefan Nestler mit dpa, sid
19. Juli 2017

Auf der heutigen ersten Alpenetappe könnte bereits eine Vorentscheidung über den Gesamtsieg der Tour de France fallen. Titelverteidiger Chris Froome kann den Atem seiner schärfsten Konkurrenten fast im Nacken spüren.

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Auffahrt zum 2642 Meter hohen Col du Galibier. Foto: dpa-pa
Auffahrt zum 2642 Meter hohen Col du GalibierBild: picture alliance/dpa/Augenklick

Alfred Hitchcock hätte es kaum spannender gestalten können. Die ersten Sieben der Tour-de-France-Gesamtwertung lagen vor den beiden wahrscheinlich entscheidenden Bergetappen gerade einmal gut zwei Minuten auseinander, die ersten vier sogar weniger als 30 Sekunden. Der Mann in Gelb, der Titelverteidiger und Topfavorit Christopher Froome, darf sich also alles andere als sicher fühlen.

Der Zweitplatzierte des Gesamtklassements, der Italiener Favio Aru (0:18 Minuten zurück), der Dritte Romain Bardet aus Frankreich (0:23) und der Vierte Rigoberto Uran aus Kolumbien (0:29) werden Froome in den Alpen keine ruhige Minute lassen. Auch der Spanier Mikel Landa (1:17), Teamgefährte Froomes bei Sky, der Brite Simon Yates (2:02) und der Ire Daniel Martin (2:03) liegen noch in Schlagdistanz.

Zuletzt gab es bei der Tour de France 2008 ähnlich knappe Rückstände in der letzten Rennwoche. Damals lagen die ersten sechs Fahrer in der Gesamtwertung sogar innerhalb von 49 Sekunden. Fränk Schleck aus Luxemburg führte nach 15 Etappen, Carlos Sastre war Sechster - in Paris dann Erster.

Über das Dach der Tour

Chris Froome im Gelben Trikot. Foto: Reuters
Christopher Froome ist der GejagteBild: Reuters/C. Hartmann

Auf dem heutigen 17. Teilstück von La Mure nach Serre Chevalier stehen zwei Anstiege der höchsten Kategorie auf dem Programm: zunächst der Col de la Croix de Fer (2067 Meter) und anschließend der legendäre Col du Galibier, mit 2642 Metern das Dach der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt.

Froome und seine Sky-Mannschaft haben sich bisher stark präsentiert, die Konkurrenz aber nicht in Grund und Boden gefahren, wie in manchem Jahr zuvor. So war 2013 und 2015 bereits nach der ersten Bergetappe eigentlich die Luft schon raus. "Ich werde versuchen, die Tour zu gewinnen - das zählt für mich. Ob noch ein Tagessieg gelingt, weiß ich nicht", sagte Froome vor den beiden wohl entscheidenden Alpen-Etappen.

Das 18. Teilstück am Donnerstag führt dann noch über den Col de Vars (2109 Meter) und endet mit einer Bergankunft auf dem Col d'Izoard (2360 Meter). "Ich bin froh, dass ich vorne liege und keine Zeit gutmachen muss", stellte Froome erleichtert fest. Seine Konkurrenten gaben sich kämpferisch. "Es wird jede Menge Angriffe geben, eine ziemliche Show", kündigte der italienische Meister Fabio Aru an. Und der französische Publikumsliebling Romain Bardet verriet: "Ich werde diese Etappen wie zwei Eintages-Klassiker fahren. Es ist nicht möglich, irgendetwas zu kalkulieren."

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter