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Trauer um Polens Präsident Lech Kaczynski

10. April 2010

Der Tod des polnischen Staatspräsidenten Lech Kaczynski hat Bestürzung und Trauer ausgelöst. In Deutschland sprachen die Bundeskanzlerin, der Außenminister und der Bundespräsident dem polnischen Volk ihr Beileid aus.

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Zeichen der Trauer am Kölner Dom (Foto: DW/Marcin Antosiewicz )
Zeichen der Trauer am Kölner DomBild: DW

Bundeskanzlerin Angela Merkel schrieb in einem Brief an den polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk:"Ganz Deutschland steht in dieser schweren Stunde in Mitgefühl und Solidarität an Ihrer und der Seite Polens." In einer weiteren Stellungnahme sprach die Kanzlerin am Samstag (10.04.2010) von einer "politischen und menschlichen Tragödie für Polen". Sie hatte den polnischen Präsidenten mehrfach persönlich getroffen. Für Angela Merkel war er jemand, der "sein Land geliebt hat und ein streitbarer Europäer war".

Angela Merkel trifft den polnischen Staatspräsidenten Lech kaczynski während des EU-Gipfels im März 2009 (Foto: AP)
Angela Merkel und Lech Kaczynski während des EU-Gipfels im März 2009Bild: AP

Angela Merkel erinnerte daran, dass Kaczynski sie am 11. November 2008 zum polnischen Nationalfeiertag eingeladen habe. "Das war eine ganz besondere Geste auch an den Nachbarn Deutschland." Sie sei Kaczynski nicht nur bei offiziellen Anlässen begegnet, sondern habe ihn auch persönlich kennen und schätzen gelernt. Bei einem Treffen in einem Landhaus bei Danzig habe sie mit Kaczynski "viele Stunden über polnische und europäische Geschichte gesprochen".

Auch Außenminister Guido Westerwelle, der sich derzeit in Südafrika aufhält, erklärte: "Das ganze deutsche Volk trauert mit den polnischen Nachbarn."

Bundespräsident Horst Köhler vor der Deutschlandfahne (Foto: dpa)
Horst Köhler: "Lech Kaczynski hat leidenschaftlich für sein Vaterland gekämpft!"Bild: picture-alliance/ dpa

Bundespräsident Horst Köhler würdigte Lech Kaczynski als großen Patrioten: "Er hat ein Leben lang leidenschaftlich für sein Vaterland gekämpft", sagte Köhler am Samstag in Berlin. "Sein Ziel war ein freies Polen in einem freien Europa." Kaczynski, fügte Köhler hinzu, habe alle gemahnt, das Wissen um die Verbrechen von Nationalsozialismus und Kommunismus wachzuhalten und ihrer Opfer zu gedenken.

Internationale Beileidsbekundungen kamen vom britischen Premierminister Gordon Brown, von Frankreichs Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy und vom US-Außenamtssprecher P.J. Crowley sowie von NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen. Brown sagte, die ganze Welt trauere um Kaczynski, seine Frau und seine Delegation, und er fügte hinzu: "Wir kennen die Schwierigkeiten, die Polen durchgemacht hat, die Opfer, die er selbst als Teil der Solidarnosc-Bewegung erbracht hat. Wir wissen um seinen Beitrag für Unabhängigkeit und Freiheit in Polen."

Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy sagte, Kaczynski habe sein Leben Polen geweiht. Er habe sein Leben lang für Demokratie und Freiheit sowie gegen Totalitarismus gekämpft. Crowley sprach von einer "furchtbaren Tragödie für Polen", während NATO-Generalsekretär Rasmussen erklärte:" Im Namen der NATO drücke ich dem polnischen Volk, den Familien von Präsident und Frau Kaczynski und all jenen, die in diesem schrecklichen Unfall umkamen, mein tiefstes Beileid aus. Meine Gedanken sind heute bei ihnen."

Autor: Matthias von Hellfeld (rtr, afp, dpa, apn)
Redaktion: Ursula Kissel