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Trendwende bei den Ölpreisen?

18. Februar 2016

Ist dies die Wende im Dauer-Tief der Ölpreise? Nach der Ankündigung wichtiger Förderstaaten, die Menge nicht mehr auszuweiten, ziehen die Notierungen wieder an. Entscheidend ist aber, was der Iran nun tut.

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China Erdöl Bohrplattform im Lunnan Ölfeld
Bild: picture-alliance/dpa

Die Ölpreise haben am Donnerstag an ihre starken Gewinne vom Vortag angeknüpft und weiter zugelegt. Händler erklärten dies mit der Hoffnung auf eine Begrenzung der Fördermenge und Spekulationen auf eine stärkere Ölnachfrage in den USA. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April 35,27 US-Dollar, 77 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im März stieg um 93 Cent auf 31,59 Dollar. Im Verlauf einer Woche haben damit der Brent- und der WTI-Preis um jeweils mehr als fünf Dollar angezogen.

Initiative der Förderländer

Ein Grund sind Bemühungen führender Förderländer, das hohe Angebot an Rohöl auf dem Weltmarkt einzudämmen. Zuletzt hatte auch der Iran, für den jahrelange Handelssanktionen aufgehoben worden waren, eine russisch-saudische Initiative zur Begrenzung der Förderung begrüßt. Saudi-Arabien und Russland sind die größten Ölmächte der Welt. Beide Länder stehen für etwa ein Fünftel der Gesamtförderung. Sie hatten angekündigt, die Menge auf dem Januar-Niveau einfrieren zu wollen. Allein der Versuch einer Begrenzung der Fördermenge hat die rasante Talfahrt der Ölpreise vorerst gestoppt. Nach Experten-Einschätzung ist es aber zu früh, um von einer Trendwende zu sprechen.

Tanken macht (noch) Spaß

Bis auf weiteres können sich Verbraucher weiter über niedrige Preise an den Tankstellen und über günstiges Heizöl freuen. Die Ölpreise stehen immer noch etwa 50 Prozent niedriger als im vergangenen Sommer. Außerdem ließ der Iran bisher offen, ob das Land tatsächlich an der Umsetzung der Vereinbarung mitwirken werde. Für Beobachter ist eine Teilnahme Teherans aber entscheidend für eine tatsächliche Begrenzung der Fördermenge. "Wenn der Iran letztendlich nicht Teil der Vereinbarung ist, dann ist sie nicht viel wert", meinte Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank. Analysten erklärten den Anstieg der Ölpreise aber auch mit robusten Konjunkturdaten aus den USA, die auf eine stärkere Nachfrage hindeuten. Dort gibt es ein zu hohes Angebot an Rohöl, und die Ölreserven hatten ein Rekordhoch über der Marke von 500 Millionen Barrel erreicht. Nachdem die Produktion in der US-Industrie aber zu Beginn des Jahres überraschend kräftig gestiegen war, spekuliere der Markt wieder auf eine stärkere Ölnachfrage in dem Land, hieß es.

hb/we (dpa)