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Politik

Trennt sich die AfD von Björn Höcke?

23. Januar 2017

Mit Äußerungen zum Umgang mit dem Holocaust-Gedenken in Deutschland sorgte der AfD-Politiker Höcke zuletzt für große Aufregung. Nun könnte ihm sogar ein Parteiausschlussverfahren drohen.

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Björn Höcke (Foto: Imago)
Vor ungewisser Zukunft: Björn HöckeBild: Imago/Mauersberger

Die Parteispitze der "Alternative für Deutschland" (AfD) diskutiert über einen Rauswurf des umstrittenen Thüringer Landes- und Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke. Wie die Zeitung "Thüringer Allgemeine" (TA) unter Berufung auf Parteikreise meldet, will der AfD-Bundesvorstand an diesem Montag in einer Telefonkonferenz über ein Parteiausschlussverfahren gegen Höcke beraten.

Anlass ist offensichtlich die massive Kritik des 44-Jährigen am Holocaust-Gedenken in Deutschland. Wohl mit Blick auf das Holocaust-Mahnmal in Berlin hatte Höcke gesagt: "Wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat." Zudem verlangte er eine "erinnerungspolitische Wende um 180 Grad", denn Deutschland befinde sich im Gemütszustand "eines total besiegten Volkes". Höcke erntete empörte Reaktionen, die er später als "bösartige und bewusst verleumdende Interpretationen" zurückwies.

Holocaust-Mahnmal in Berlin (Foto: dpa)
In der Nähe des Bundestages: das Berliner Holocaust-Mahnmal (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/J. Kalaene

"Etwas chaotisch"

Schon bei einer AfD-Vorstandssitzung am vergangenen Freitag in Berlin habe sich offenbar eine Mehrheit der anwesenden Mitglieder für ein Ausschlussverfahren gegen Höcke ausgesprochen, berichtet die "Thüringer Allgemeine". Ein entsprechender Antrag soll von Vorstandsmitglied Alice Weidel aus Baden-Württemberg eingebracht worden sein. Bei der Sitzung sei es aber "etwas chaotisch" zugegangen, so die TA weiter. Deshalb werde das Thema nun erneut besprochen.

AfD-Chefin Frauke Petry habe in der Vorstandssitzung "leidenschaftlich" für Höckes Rauswurf argumentiert. Ihr Co-Chef Jörg Meuthen und die Landesvorsitzenden von Brandenburg und Sachsen-Anhalt, Alexander Gauland und André Poggenburg, sollen sich aber gegen einen Ausschluss Höckes ausgesprochen haben. Meuthen, Gauland und Poggenburg gelten als erklärte Gegner von Petry.

wa/haz (dpa, epd, TA)