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Politik

Trump droht Iran mit Angriffen auf 52 Ziele

5. Januar 2020

Nach der Tötung des iranischen Generals Soleimani durch eine US-Drohne hat Präsident Trump nochmals nachgelegt. Eindringlich warnt er via Twitter die Führung in Teheran vor möglichen Vergeltungsaktionen.

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USA Miami Donald Trump
Präsident Trump warnt Teheran vor Angriffen auf Amerikaner Bild: picture-alliance/ZUMA Wire/TNS/P. Portal

Die USA haben nach den Worten von Donald Trump 52 iranische Ziele ins Visier genommen, die das Militär angreifen wird, falls Amerikaner oder amerikanische Einrichtungen attackiert werden sollten. Die Zahl 52 stehe symbolisch für die 52 US-Diplomaten, die ab Ende 1979 in der US-Botschaft in Teheran über ein Jahr lang als Geiseln gehalten worden seien. Einige dieser Ziele seien sehr bedeutend und wichtig für den Iran und die iranische Kultur, twitterte der US-Präsident weiter. Diese Ziele und der Iran selbst würden "sehr schnell und sehr hart" getroffen. "Die USA wollen keine weiteren Drohungen", ergänzte er.

Via Twitter verteidigte Trump zudem nochmals die gezielte Tötung von Ghassem Soleimani unweit des Flughafens von Bagdad durch eine US-Drohne in der Nacht zum Freitag. Soleimani war der Anführer der berüchtigten Al-Kuds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden. Der US-Präsident hatte Soleimani nach dem tödlichen Angriff als weltweiten "Terroristen Nummer 1"bezeichnet. Die Führung in Teheran kündigte daraufhin "schwere Vergeltung" an. Man könne US-Ziele im Irak oder anderen Ländern des Nahen Ostens angreifen, hieß es.

Die Leiche Soleimanis wurde inzwischen aus dem benachbarten Irak nach Ahwas im Südwestiran transportiert. Der Trauerzug mit mehreren zehntausend Teilnehmern wurde auf fast allen iranischen Fernsehkanälen live übertragen. Er ist eine von mehreren Zeremonien, die der Iran geplant hat. Weitere sollen in zwei Mausoleen in Maschad und Ghom sowie in der Hauptstadt Teheran stattfinden. An der Zeremonie in Teheran wird auch die iranische Führung teilnehmen. Die Beisetzung selbst findet am Dienstag in Soleimanis Geburtsort Kerman im Südostiran statt.

Am Vortag hatte es bereits im Irak einen  Trauerzug für Soleimani und weitere durch den US-Drohnenangriff Getötete gegeben. Dabei forderten zehntausende Iraker in Bagdad "Rache" und den "Tod Amerikas". 

Am Samstagabend schlugen nahe dem irakischen Luftwaffenstützpunkt Al-Balad, auf dem auch US-Soldaten untergebracht sind, sowie nahe einer weiteren Basis im Stadtzentrum Bagdads zwei Raketen ein. Die Sicherheitsvorkehrungen an Stützpunkten im Irak wurden zusätzlich hochgefahren, wie ein Sprecher des US-geführten Militäreinsatzes "Operation Inherent Resolve" (OIR) daraufhin mitteilte. US-Soldaten seien nicht verletzt worden, möglicherweise aber irakische Zivilisten, hieß es weiter.

se/hk (rtr, ap, afp, dpa)