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Tschechien stoppt Schnaps-Export

20. September 2012

Prag ist der EU-Kommission zuvorgekommen und hat die Ausfuhr von hochprozentigem Alkohol verboten. Eine tödliche Vergiftungswelle schürt seit Tagen Ängste vor tschechischem Schnaps.

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Tschechische Spirituosen hinter Euro-Paletten (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Nach etlichen Todesfällen durch gepanschten Alkohol exportiert Tschechien bis auf weiteres keine hochprozentigen Spirituosen mehr. Die Regierung in Prag reagierte damit auf Druck der Europäischen Kommission, die das EU-Land zu dieser Notmaßnahme gedrängt hatte.

Es gehe um Produkte, in denen mehr als 20 Prozent Alkohol enthalten sei, teilten Ministerpräsident Petr Necas und Gesundheitsminister Leos Heger mit. Tschechische Marken-Biere seien nicht betroffen.

Schon 23 Todesopfer

Bereits vor einer Woche hatte Tschechien ein Verkaufsverbot für Hochprozentiges in allen Geschäften und Kneipen im Inland verhängt. Mindestens 23 Menschen sind in den vergangenen Tagen gestorben, weil sie mit Methanol gepanschten Alkohol getrunken hatten. Mehr als 30 Menschen liegen mit schweren Gesundheitsschäden noch in Krankenhäusern.

Die illegal hergestellten Spirituosen waren unter Verwendung gefälschter Etiketten verkauft worden. Konkrete Hinweise auf die Hintermänner haben die Behörden nach eigenen Angaben noch nicht.

Das deutsche Verbraucherschutzministerium warnte ausdrücklich vor dem Konsum einiger Spirituosen aus Tschechien. Produkte unklarer Herkunft sollten dort keinesfalls konsumiert werden, erklärte das Ministerium in Berlin.

wa/ml (rtr, dpa, dapd)