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Politik

Turkmenistan: Präsidentensohn beerbt Vater

13. März 2022

Mit einer Präsidentenwahl hat Turkmenistans autoritärer Staats- und Regierungschef Gurbanguly Berdymuchammedow den Weg für seine Nachfolge geebnet: Sein Sohn Serdar dürfte mit Sicherheit gewählt worden sein.

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Turkmenistan | Serdar Berdymuchammedow in einem Wahllokal
Serdar Berdymuchammedow (r.) im WahllokalBild: Vladimir Smirnov/TASS/IMAGO

Wann das offizielle Ergebnis der Präsidentenwahl in Turkmenistan bekanntgegeben wird, ist noch unklar. Fest steht: Der neue Staatschef des Landes am Kaspischen Meer soll bereits am kommenden Samstag ins Amt eingeführt werden. Und wer dies sein wird, daran gibt es keine ernsthaften Zweifel: Serdar Berdymuchammedow, der Sohn des amtierenden Präsidenten Gurbanguly Berdymuchammedow.

Wahlen in der ehemaligen Sowjetrepublik verlaufen nach Einschätzung von Beobachtern weder frei noch fair. Das turkmenische Staatssystem gilt als eines der repressivsten der Welt. Gurbanguly Berdymuchammedow steht unter anderem wegen der Verfolgung Andersdenkender in der Kritik.

Zeit für "junge Führungsfiguren"

Der zum Personenkult neigende Amtsinhaber hatte vor einem Monat angekündigt, er wolle seinen Posten nach 15 Jahren abgeben. Diese "schwierige Entscheidung" habe er aufgrund seines Alters getroffen, sagte der 64-Jährige. Es sei an der Zeit für "junge Führungsfiguren" an der Spitze. Gurbanguly Berdymuchammedow will allerdings als Vorsitzender des Volksrates - das ist das Oberhaus des turkmenischen Parlaments - weiter die Politik mitbestimmen.

Turkmenistan | Präsidentschaftswahlen
Präsident per Porträt mit dabei: Stimmenauszählung in der Hauptstadt AschgabatBild: Vladimir Smirnov/TASS/IMAGO

Sohn Serdar Berdymuchammedow (40) absolvierte in den vergangenen Jahren einen kometenhaften Aufstieg. Zuletzt war er Vize-Regierungschef des zentralasiatischen Staates, der ähnlich international isoliert ist wie Nordkorea. 

Insgesamt traten bei der Wahl am Samstag acht Kandidaten gegen Serdar Berdymuchammedow an, sie galten jedoch allesamt als chancenlos. Das Staatsfernsehen betonte dessen ungeachtet, die Wahl zeige die "Unumkehrbarkeit des Demokratisierungsprozesses der modernen turkmenischen Gesellschaft".

wa/AR (afp, dpa)