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Typisch deutsch

4. August 2013

12.05.2013 Seine erste Expedition unternahm Rüdiger Nehberg als Dreijähriger, um auf eigene Faust seine Oma zu besuchen.

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"Lieber kurz und knackig, als lang und langweilig" das ist das Lebensmotto von Rüdiger Nehberg. Zum Glück hat sich das für den 1935 in Bielefeld geborenen Abenteurer nicht erfüllt, denn langweilig ist sein fast 80-jähriges Leben nicht geworden. "Sir Vival" nennen ihn seine Fans. Er ist der Mann, der Deutschland ohne Proviant von Nord nach Süd durchwanderte, der auf einem Tretboot und später auf einem massiven Baumstamm den Atlantik überquerte, der über Monate alleine im Urwald überleben kann.

Der gelernte Bäcker und Konditor hat mit seinen Aktionen immer wieder für Aufmerksamkeit gesorgt und setzt diese seit 1980 im Kampf für Menschrechte ein, wie für das Volk der Yanomami in Brasilien, deren Gebiet durch eine "Armee" von 65.000 Goldsuchern bedroht war. Seit 13 Jahren konzentriert er seine Anstrengungen auf die Ächtung und Abschaffung der weiblichen Beschneidung. Gemeinsam mit seiner zweiten Frau Annette Nehberg-Weber und einigen Mitstreitern von TARGET, hat er im Dialog mit hohen islamischen Geistlichen schon viel erreicht.

2006 verurteilten führende Islamgelehrte auf einer von TARGET initiierten Konferenz in der Al-Azhar Universität in Kairo die genitale Verstümmelung von Mädchen als mit dem Koran nicht vereinbar. Diese Botschaft überall dort bekannt zu machen, wo das 5000 Jahre alte Ritual bis heute praktiziert wird, ist Rüdiger Nehbergs Ziel. Für ihr Engagement wurden Rüdiger Nehberg und seine Frau unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet, das Paar lebt in Schleswig-Holstein.