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Politik

U-Haft für Fahrer, der in SPD-Haus raste

26. Dezember 2017

Der Mann, der am Heiligabend seinen Wagen mit voller Absicht ins Willy-Brandt-Haus lenkte, ist in Untersuchungshaft. Nach Angaben der Polizei war die Tat ein Suizidversuch. Der Staatsschutz ermittelt.

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Deutschland | Auto fährt in SPD-Parteizentrale
Bild: picture-alliance/dpa/P. Zinken

Die Ermittler werfen dem 58-Jährigen versuchte schwere Brandstiftung sowie versuchte Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion vor, so ein Polizeisprecher. Die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamts Berlin hat die Ermittlungen übernommen.

Zunächst hatte es den Verdacht gegeben, es handele sich um eine politische Tat. Hinweise auf einen extremistischen Hintergrund gibt es jedoch nach derzeitigen Erkenntnissen nicht. Der Fahrer sei bisher nicht als Extremist aufgefallen. Die Polizei prüft gleichwohl weiterhin politische Motive.

Der Mann habe erklärt, dass er sich das Leben habe nehmen wollen, teilten die Ermittler mit. Er gestand außerdem, dass er eine Tasche mit brennbaren Materialien vor der CDU-Parteizentrale, dem Konrad-Adenauer-Haus in Berlin, abgestellt habe. Die Beamten entdeckten in der Tasche unter anderem Gaskartuschen und Grillanzünder.

Vorwurf: Versuchte Brandstiftung und Sprengstoffexplosion

Nach dem Halt an der CDU-Zentrale war der Mann mit seinem Auto in die SPD-Parteizentrale in Kreuzberg gerast. Gegen Mitternacht durchbrach das Auto lautstark die Scheiben im Eingangsbereich des Willy-Brandt-Hauses. In der Vorhalle kam der Wagen an einer Säule zum Stehen, der Motorblock wurde durch die Wucht des Aufpralls eingedrückt. Im Fahrzeug brach ein Feuer aus. Laut Polizei löste das die Sprinkleranlage aus, die die Flammen löschte. In dem Wagen fanden die Ermittler später Gaskartuschen und Benzinkanister.

Der Fahrer stieg aus eigener Kraft aus dem Wagen und wurde festgenommen. Die Beamten brachten ihn mit einer stark blutenden Kopfverletzung in eine Klinik.

Eine Sprecherin der SPD erklärte, es habe keine weiteren Verletzten gegeben. Zu dem Zeitpunkt habe sich niemand im Gebäude befunden außer dem Wachschutz. SPD-Chef Martin Schulz schrieb auf Twitter, er sei unendlich froh, dass keine Kolleginnen und Kollegen zu Schaden gekommen seien.

hin/haz (dpa/AFP)