UKIP-Favorit in der Klinik: nach Schlägerei?
6. Oktober 2016
"Ich bedauere zutiefst, dass Steven Woolfe nach einem Streit der UKIP-Europaabgeordneten heute Morgen ins Krankenhaus musste", erklärte Interims-Parteichef Nigel Farage. Der EU-Abgeordnete sei in einem sehr ernsten Zustand. Mittlerweile ist Woolfe wieder bei Bewusstsein. In einer Stellungnahme teilte er mit, er fühle sich besser. Ihm zufolge hat er kein Blutgerinnsel in seinem Kopf. Zuvor hatte es entsprechende Gerüchte über eine Hirnblutung gegeben. Als Vorsichtsmaßnahme werde er über Nacht im Krankenhaus bleiben.
Farage zufolge kam es bei einem Treffen der UKIP-Abgeordneten im Straßburger Parlament zu Auseinandersetzungen. Ein Sprecher des Parlaments bestätigte lediglich, Woolfe sei nach einem "Schwächeanfall" in ein Krankenhaus gebracht worden. Informationen über einen Streit unter UKIP-Abgeordenten habe er nicht. Nach Darstellung eines Parteimitglieds zettelte Woolfe einen Streit mit einem anderen Abgeordneten an und es kam zu einer Schlägerei.
Kurzfristige Personalwechsel bei UKIP
Woolfe gilt als aussichtsreichster Kandidat für den UKIP-Parteivorsitz. Schon nachdem Nigel Farage den Posten im Juli abgegeben hatte, wollte Woolfe kandidieren. Er hatte jedoch seine Bewerbung zu spät eingereicht. Am Dienstag war Farages Nachfolgerin Diane James nach nur 18 Tagen im Amt als Parteichefin aus persönlichen und beruflichen Gründen zurückgetreten. Farage war daraufhin übergangsweise an die Parteispitze zurückgekehrt. Die UKIP zählte zu den entschiedensten Befürwortern eines Austritts Großbritanniens aus der EU.
ust/sc (afp, rtr, dpa)