1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
PolitikUkraine

Ukraine zerstört angeblich sechs russische Kampfflugzeuge

5. April 2024

Acht weitere Militärmaschinen seien bei dem nächtlichem Drohnenangriff in der südrussischen Region Rostow schwer beschädigt worden, erklärte die Ukraine.

https://p.dw.com/p/4eTTj
Ein Satellitenbild von einem Militärflugplatz Morosowsk im Gebiet Rostow im Süden Russlands zeigt Militärmaschinen auf dem Rollfeld
Satellitenbild aus dem Jahr 2021 von dem Militärflugplatz Morosowsk im Gebiet Rostow im Süden RusslandsBild: 2021 Maxar/AP/picture alliance

Dem ukrainischen Militär ist anscheinend ein schwerer Schlag gegen die russische Luftwaffe gelungen. Der nächtliche Angriff auf den Luftwaffenstützpunkt Morosowsk habe die Kampfkraft der russischen Luftwaffe nach Angaben aus ukrainischen Verteidigungskreisen "erheblich" geschwächt. Etwa 20 russische Soldaten seien dabei verletzt oder getötet worden. Die Aktion sei von ukrainischen Geheimdienst SBU gemeinsam mit der Armee durchgeführt worden. Unabhängige Bestätigungen gibt es zunächst nicht.

Aus Geheimdienstkreisen in Kiew erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters, der Stützpunkt Morosowsk werde von taktischen Bombern vom Typ Su-24 und Su-24M genutzt. Mit solchen Suchoi-Maschinen feuert die russische Luftwaffe gelenkte Bomben auf das ukrainische Militär und auf Frontstädte ab. Der Militärflugplatz Morosowsk befindet sich gut 270 Kilometer von der Frontlinie entfernt.

Sollte die ukrainische Darstellung zutreffen, wäre es einer der erfolgreichsten grenzüberschreitenden Angriffe der Ukraine seit Kriegsbeginn. Im Oktober hatte die Ukraine erklärt, sie habe neun russische Hubschrauber auf zwei Flugplätzen in den russisch besetzten Gebieten zerstört. Dabei seien ballistischen Langstreckenraketen US-amerikanischer Herkunft eingesetzt worden. Im August hatten ukrainische Medien unter Berufung auf Geheimdienstquellen berichtet, dass Drohnenangriffe auf Luftwaffenstützpunkten weit von der Grenze geparkte russische Bomber getroffen hätten.

Umfangreicher Drohnenbeschuss auf Russland

Russland hatte zuletzt massive nächtliche Drohnenangriffe auf mehrere russische Regionen gemeldet. 44 der 53 abgewehrten Drohnen seien auf die Region Rostow gerichtet worden, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Der Gouverneur von Rostow, Wassili Golubew, erklärte, dass ein Drohnenangriff auf den Bezirk Morosowsk einen "unbedeutenden Schaden" an einem Kraftwerk verursacht habe. Dieser habe die Stromversorgung von 600 Menschen unterbrochen. Golubew meldete überdies, dass die Fenster eines Wohngebäudes herausgesprengt wurden, erwähnte aber nicht den Luftwaffenstützpunkt.

Litauen will Ukraine mit Drohnen unterstützen

Unterdessen will Litauen der Ukraineweitere Militärhilfe für den Abwehrkampf gegen den Angriffskrieg Russlands leisten. Regierungschefin Ingrida Simonyte kündigte nach einem Treffen mit ihrem ukrainischen Kollegen Denys Schmyhal den baldigen Kauf und die Lieferung von rund 3000 Drohnen für das angegriffene Land an. Die unbemannten Fluggeräte im Wert von insgesamt rund 20 Millionen Euro sollen bis Ende dieses Jahres die Front erreichen, sagte Simonyte in Vilnius.

Auch werde das baltische EU- und NATO-Land mit der Entwicklung eines Rehabilitationsprogramms für verletzte ukrainische Soldaten beginnen. Die Regierung in Vilnius will dafür nach Angaben von Simonyte bis zu 15 Millionen Euro bereitstellen.

Der Drohnenkrieg in der Ukraine

aa/kle (dpa, afp, rtr)