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Umweltschützer leben vielerorts gefährlich

29. Juli 2020

Vor allem Lateinamerika ist für sie ein gefährliches Pflaster: Mehr Umweltschützer als jemals zuvor haben 2019 ihr Engagement für die Natur, sauberes Wasser und die Landrechte indigener Gruppen mit dem Leben bezahlt.

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Siloanlagen für Soja in Brasilien
Bild: picture-alliance

Sie sterben, weil sie sich den Wirtschaftsinteressen von Bergbaufirmen, Energiekonzernen oder Agrarunternehmen entgegenstellten: Mindestens 212 Umweltschützer wurden im vergangenen Jahr getötet, wie aus einer von der Nichtregierungsorganisation Global Witness veröffentlichten Studie hervorgeht.

Die meisten Morde an Aktivisten wurden demnach in Kolumbien (64), den Philippinen (43) und Brasilien (24) verübt. Mehr als zwei Drittel aller Fälle registrierte Global Witness in Lateinamerika. Aber auch im EU-Land Rumänien wurden im vergangenen Jahr zwei Umweltschützer getötet.

"Ausbeutung unserer Ressourcen"

Zahlreiche Tötungsdelikte - nämlich 50 - stehen im Zusammenhang mit Bergbau, es folgen die Bereiche Landwirtschaft (34) und Forstwirtschaft (24). "Viele der schlimmsten Menschenrechtsverletzungen haben mit der Ausbeutung unserer natürlichen Ressourcen sowie Korruption in Politik und Wirtschaft zu tun", beklagte Rachel Cox von Global Witness. "Umweltschützer sind jene, die dagegen aufstehen."

Kolumbien Mine El Cerrejón
Die Kohlemine El Cerrejón in Kolumbien ist Umweltschützern ein Dorn im AugeBild: Gemeinfrei

Hinter den Gewalttaten stecken nach Angaben der NGO meist Unternehmen, Farmer und teilweise auch staatliche Akteure sowie kriminelle Banden, paramilitärische Gruppen und Rebellen. "Landwirtschaft, Öl, Gas und Bergbau sorgen für die Gewalt gegen Umweltschützer - das sind genau die Industrien, die durch Abholzung und Emissionen auch den Klimawandel befeuern", betonte Cox.

wa/pgr (dpa, rtr, afp)