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Rebellen in Sicherheit gebracht

29. Dezember 2015

Nur weg aus Syrien. Das gilt nicht nur für die vielen Flüchtlinge. Das gilt auch für mehrere hundert syrische Rebellen, die nun nach Angaben der UN und des Roten Kreuzes das vom Krieg gezeichnete Land verlassen konnten.

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Syrische Flagge
Bild: picture-alliance/dpa

Mehrere hundert Rebellen unterschiedlicher politischer und religiöser Ausrichtung sind aus Syrien in Nachbarländer ausgeflogen oder gebracht worden. In der unter UN-Vermittlung zustande gekommenen Aktion landeten rund 450 syrische schiitische Kämpfer und Angehörige auf dem Flughafen der libanesischen Hauptstadt Beirut, wie aus Kreisen der Vereinten Nationen verlautete. Die Schiiten wurden von Mitgliedern der radikalen Hisbollah empfangen.

Auf dem türkischen Flughafen Hatay landete unterdessen eine Maschine mit 126 sunnitischen Aufständischen, die ebenfalls aus Syrien evakuiert wurden. Im Gegenzug für die Erlaubnis zur Ausreise der Aufständischen wurde Syriens Machthaber Baschar al-Assad Agenturberichten zufolge zugestanden, die zuvor über lange Zeit von den Rebellen gehaltenenen Gebiete im Nordwesten Syriens wieder unter seine Kontrolle bringen zu dürfen.

Austausch mit Syrien

In Teilen handelt es sich wohl auch um den Austausch von Kämpfern und Zivilisten aus belagerten Städten. Ein Konvoi aus Bussen und Krankenwagen mit Verletzten überquerte aus der westsyrischen Stadt Sabadani kommend die libanesische Grenze, wie ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes mitteilte. Die 123 Menschen sollen in einem zweiten Schritt in die Türkei geflogen werden.

Im Gegenzug wurden 379 Menschen - vor allem Frauen, Kinder, Alte und Verletzte - aus den von radikalislamischen Milizen belagerten nordsyrischen Dörfern Fua und Kafraja in die Türkei gebracht. Über den Libanon sollen sie in die von der Regierung gehaltene Hauptstadt Damaskus weiterreisen. Das syrische Regime hatte dazu im Vorfeld bereits einige lokal begrenzte Feuerpausen mit Rebellengruppen ausgehandelt.

Appell: Hilfe für alle

Unterstützt wurden die Transporte nicht nur von den UN, sondern auch vom Syrisch-Arabischen Roten Halbmond (SARC) und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Marianne Gasser, Leiterin der IKRK-Delegation in Syrien, würdigte die Umsetzung der Vereinbarungen, appellierte zugleich aber auch an die Konfliktparteien, Hilfen für alle von den jahrelangen Kämpfen betroffenen Menschen zu ermöglichen.

ml/qu (rtr,dpa)