1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Schnellere Hilfe

23. September 2007

Vertreter von fast 200 Staaten haben sich bei der UN-Umweltkonferenz im kanadischen Montréal auf eine Beschleunigung der internationalen Bemühungen zum Schutz der Ozonschicht verständigt.

https://p.dw.com/p/BiTL
Das Ozonloch über der Arktis, Quelle: AP
Das Ozonloch über der ArktisBild: AP

Die Umweltminister und hochrangige Vertreter von 191 Ländern haben am Freitag (21.9.2007) unter der Schirmherrschaft des UN-Umweltprogramms (UNEP) vereinbart, dass die entwickelten Länder und die Entwicklungsländer jeweils zehn Jahre früher als bisher vorgesehen auf den Ozonkiller Fluorkohlenwasserstoff (FCKW) verzichten wollen.

Die Industrieländer wollen den Ausstieg aus der Verwendung von Fluorkohlenwasserstoffen (FCKW) bis zum Jahr 2020 umsetzen. Die Entwicklungsländer wollen diesen Schritt bis zum Jahre 2030 vollziehen. Im Zeitplan des so genannten Montreal-Protokolls aus dem Jahr 1987 waren 2030 für die Industrieländer und 2040 für die Entwicklungsländer vorgesehen.

"Historische Nacht"

Der kanadische Umweltminister John Baird sprach von einer "historischen Nacht". UNEP-Chef Achim Steiner sagte, die Vereinbarung sei vielleicht der wichtigste Durchbruch in einer internationalen Umweltverhandlung seit Jahren.

Der hochrangige Experte des Umweltprogramms der Vereinten
Nationen (UNEP), Lambert Kuijpers, begrüßte vor allem die Zusage Chinas, sich ebenfalls an die Abmachung zu halten. Laut Kuijpers entfallen 80 Prozent aller in Entwicklungsländern verwendeten FCKW auf China.

Initiative der USA

Zu dem beschleunigten FCKW-Verzicht hatte vor allem die US-Regierung die Delegierten der UN-Konferenz gedrängt. Sie sieht darin eine Alternative zum Kyoto-Klimaschutzprotokoll, dem die USA - der größte Produzent von Treibhausgasen - nicht beigetreten sind.

FCKW, die vor allem in Kühlschränken und Klimaanlagen verwendet werden, gelten als ein Hauptgrund für die Schädigung der Ozonschicht, die erstmals in den frühen 1980er-Jahren bemerkt wurde. Die Schicht in der Stratosphäre schützt die Erde vor ultravioletter Strahlung, die unter anderem Hautkrebs auslösen kann.

Wissenschaftler halten es für möglich, dass sich die Ozonschicht bis zum Jahr 2065 regeneriert.

Vor 20 Jahren

Die Konferenz hatte auch das 20-jährige Bestehen des Montrealer
Protokolls am 16. September gefeiert. 1987 hatten sich 24 Staaten in der ostkanadischen Stadt auf das Verbot der ozonschädigenden FCKW geeinigt. Deutschland ratifizierte das Abkommen als eines der ersten Beitrittsländer im Dezember 1988. (kas)