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UN erklären Hungersnot in Somalia für beendet

3. Februar 2012

Die ganz große Katastrophe in Somalia ist vorbei. Die internationale Hilfe und gute Ernten haben die Ernährungslage verbessert. Dennoch ist besonders der Süden des Landes weiterhin auf Hilfe angewiesen.

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Somalische Kinder werden von internationalen Hilfsorganisationen mit Nahrung versorgt (Foto: dapd)
Nur mit internationaler Hilfe konnten hunderttausende Kinder gerettet werdenBild: AP

Endlich war der lang ersehnte Regen gekommen. Zusammen mit Fortschritten in der Landwirtschaft und der groß angelegten humanitären Hilfe konnte die Situation in Somalia verbessert werden, bestätigte die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO. Alleine das Internationale Rote Kreuz hatte im vergangenen Jahr zwischen Juni und Dezember rund 1,2 Millionen Somalier mit Nahrung versorgt. Insgesamt benötigten im vergangenen Jahr vier Millionen Menschen Hilfe von der internationalen Gemeinschaft, jetzt ist ihre Zahl nach UN-Angaben auf 2,3 Millionen gesunken. Damit hungert aber noch immer beinahe ein Drittel der Bevölkerung.

Deshalb sieht Mark Bowden, Koordinator der Vereinten Nationen für humanitäre Hilfsprojekte in Somalia, auch noch keinen Grund für eine generelle Entwarnung: "Die Fortschritte sind prekär und werden ohne weitere Unterstützung nicht gehalten werden können". Vor allem im Süden Somalias sieht die Situation nämlich weiterhin dramatisch aus.

Südsomalia hungert noch immer

In den südlichen Regionen des afrikanischen Landes leben nach wie vor etwa 1,7 Millionen Menschen unter "widrigsten Bedingungen", bestätigen die UN. Millionen weitere Menschen in Somalia seien weiterhin auf Lebensmittel-, Trinkwasser- und andere Hilfen angewiesen. Bowden geht davon aus, dass sich die Situation im Mai wieder verschlechtern könnte.

Islamistische Gruppen behindern Hilfsleistungen

Für zusätzliche Probleme in Südsomalia sorgt die islamistische Al-Shabab-Miliz, die Kontakte zum Terrornetzwerk Al-Kaida hat. Sie kontrolliert große Gebiete im Süden und lässt Hilfe nur bedingt zu. Zuletzt warf Al-Shabab dem Internationalen Roten Kreuz vor, verdorbene Nahrung an Frauen und Kinder zu verteilen. Seit Montag darf die Hilfsorganisation keine Lebensmittel mehr in den von Islamisten kontrollierten Gebieten verteilen.

Kämpfer der islamistischen Al-Shabab-Miliz auf einem Lastwagen (Foto: dapd)
Die Al-Shabab-Miliz beherrscht weite Teile SüdsomaliasBild: AP

Die schlimmste Dürre seit 60 Jahren

Auslöser der Hungersnot war die schlimmste Dürre seit 60 Jahren am Horn von Afrika. Auf dem Höhepunkt der Krise waren im vergangenen Jahr 750.000 Menschen unmittelbar vom Hungertod bedroht. Zehntausende sind nach Angaben der FAO gestorben, Hunderttausende Somalier versuchten sich in die Nachbarländer Äthiopien und Kenia zu retten.

gco/ rb (afpd/dpa/rtr)