1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

UN: Huthis griffen saudische Anlagen nicht an

9. Januar 2020

Inmitten der starken Spannungen zwischen den Erzrivalen USA und Iran belastet jetzt ein UN-Bericht indirekt die Führung in Teheran. Es geht um den Beschuss saudischer Ölanlagen vom September.

https://p.dw.com/p/3VukY
Saudi-Arabien Nach Angriff auf Ölanlagen |
Ein Wachmann vor einer Öl-Raffinerie von Saudi Aramco (Archiv) Bild: picture-alliance/dpa/A. Nabil

Schon kurz nach dem Beschuss der zwei Anlagen des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco in Abkaik und Churais Mitte September bezichtigten die USA den Iran der Urheberschaft. Die Teheraner Führung bestritt dies vehement, und die Huthi-Rebellen im benachbarten Jemen reklamierten die Tat für sich. Doch die Huthis sind - so sind sich Experten der Vereinten Nationen sicher - nicht für die Angriffe auf Ölanlagen verantwortlich.

Drohnen-Reichweite passt nicht 

Die Reichweite der eingesetzten Drohnen und Raketen sei nicht so groß, als dass die Geschosse aus dem Huthi-Gebiet im Jemen hätten abgeschossen werden können, heißt es in einem vertraulichen Bericht eines UN-Jemen-Komitees. Zudem seien die Aramco-Anlagen aus dem Norden angegriffen worden, während eine Attacke aus Huthi-Regionen aus dem Süden hätte kommen müssen. Die Experten erläuterten weiter, die vergleichsweise ausgereiften Waffen seien ihrer Meinung nach nicht im Jemen gebaut worden.

Jemen | Huthi Rebellen
Ein Huthi-Rebell feuert bei einer Veranstaltung in Sanaa zur Anwerbung weiterer Kämpfer Salven in die Luft (Archiv) Bild: picture alliance/dpa/Y. Arahab

Das UN-Komitee hat die Aufgabe, Sanktionen gegen den Jemen zu prüfen. Ziel der Untersuchung war nicht, die Angreifer zu identifizieren. Doch die Erkenntnisse der UN-Experten dürften die Position der USA stärken, dass der Iran hinter dem Beschuss steckt. Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatten sich dieser Einschätzung angeschlossen. 

"Achse des Widerstands"

Im Jemen herrscht seit fünf Jahren Krieg. Die mit Teheran verbündeten schiitischen Huthi-Rebellen kämpfen dort gegen die Regierung und gegen eine von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz. Die Saudis, die Vereinigten Arabischen Emirate und andere arabische Staaten unterstützen die Truppen von Jemens Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi. Die iranische Führung lobt die Aufständischen als Teil ihrer regionalen "Achse des Widerstands". Die Huthis weisen allerdings Darstellungen zurück, sei seien lediglich Stellvertreter des Irans in dessen Machtkampf mit dem saudischen Königshaus.

Als Reaktion auf den tödlichen US-Angriff auf den iranischen Elite-General Ghassem Soleimani im Irak vom Freitag riefen die Huthi-Rebellen zur Vergeltung auf.

se/stu (rtr, afp)