1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ukraine-Konflikt: Mehr als 2000 Tote

14. August 2014

In den Kämpfen in der Ostukraine sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen schon mehr als 2000 Menschen getötet worden. Der Streit um Hilfslieferungen aus Russland hat sich etwas entspannt.

https://p.dw.com/p/1CuQn
Zerstörungen durch Kämpfe in Donezk (Foto: ITAR-TASS)
Bild: picture-alliance/dpa

Allein in den vergangenen zwei Wochen habe sich die Zahl der Toten fast verdoppelt, sagte eine UN-Sprecherin der Nachrichtenagentur Reuters in Genf. Das zeige, wie der Konflikt eskaliert sei. Seit Beginn der Gefechte zwischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten Mitte April seien im Durchschnitt mehr als 60 Menschen pro Tag getötet oder verletzt worden, berichtete die UN-Sprecherin weiter. Die Zahlen beinhalteten zivile Opfer sowie Tote und rund 5000 Verletzte der ukrainischen Armee und bewaffneter Gruppen.

Rechtextremisten geraten in Hinterhalt

In der Region gingen unterdessen die Kämpfe weiter. Der Stadtrat der Rebellenhochburg Donezk erklärte, bei schweren Gefechten seien mindestens fünf Zivilisten getötet worden. Die militante rechtsextreme Bewegung "Rechter Sektor" teilte in Kiew mit, zwölf ihrer Anhänger seien im Krisengebiet getötet worden. Die Männer seien in einem Bus in einen Hinterhalt der Separatisten geraten. Der "Rechte Sektor" spielte bei den Protesten auf dem Maidan in Kiew, die im Februar zum Sturz des Präsidenten Viktor Janukowitsch führten, eine große Rolle. Die Gruppierung hatte sich nach dem Machtwechsel in eine Partei umgewandelt. Kampfwillige Mitglieder schlossen sich der Nationalgarde an.

Unterdessen hat sich der Streit um russische Hilfslieferungen für die von Separatisten kontrollierte Stadt Luhansk in der Ostukraine offenbar etwas entspannt. "Kein zivilisiertes Land lehnt humanitäre Hilfe ab", sagte Präsidentensprecher Swjatoslaw Zegolko in Kiew. Doch gibt es auch andere Stimmen aus der Führung in Kiew, die den Hilfskonvoi nicht ins Land lassen wollen.

Zivilbevölkerung leidet

Wegen der Kämpfe sind die Menschen in Luhansk seit elf Tagen ohne Strom und Wasser, Lebensmittel sind knapp. Teile der prowestlichen Führung in Kiew befürchten, dass Moskau unter dem Deckmantel einer Hilfsaktion Waffen für Separatisten einschmuggeln könnte. Kremlsprecher Dmitri Peskow nannte den Vorwurf "absurd". Um Bedenken der Ukraine und des Westens zu zerstreuen, sicherte das russische Außenministerium zu, ab der Grenze könne das Rote Kreuz die Führung des Konvois übernehmen.

Die Hilfslieferungen haben nach russischen Angaben einen Umfang von 2000 Tonnen und werden mit 280 Lastwagen transportiert. Eigentlich sollte die Kolonne bereits am Mittwoch an der russisch-ukrainischen Grenze eintreffen. Wo sich die Lastwagen aktuell befinden, ist unklar.

wl/se (dpa, rtr, afp)