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Nordkorea umgeht listig Sanktionen

12. März 2014

Als Beispiel nennt ein Bericht der Vereinten Nationen unter anderem den Fall des Frachters "Chong Chon Gang", in dem eine Waffenladung aus Kuba gefunden wurde - unter Zuckersäcken versteckt.

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Das nordkoreanische Schiff "Chong Chon Gang" im Hafen der Stadt Colon in Panama (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Nordkorea umgeht nach Erkenntnissen von UN-Experten immer stärker die internationalen Sanktionen, um sein umstrittenes Atom- und Raketenprogramm voranzutreiben und illegal mit Waffen zu handeln. Das berichtete eine Kommission aus acht Spezialisten dem UN-Sicherheitsrat in New York, nachdem sie beschlagnahmte nordkoreanische Frachtgüter untersucht hatte. Die Vorfälle zeigten, dass Pjöngjang vielfach "Überlistungstechniken" anwende, um Sanktionen auszuweichen, heißt es in dem auf der UN-Website veröffentlichten Bericht weiter.

Genannt wird unter anderem der Fall des nordkoreanischen Frachters "Chong Chon Gang", der im Juli 2013 von den Behörden in Panama gestoppt worden war. An Bord war eine nicht deklarierte und unter Zuckerladungen versteckte Waffenlieferung aus Kuba gefunden worden - noch aus sowjetischer Zeit stammende Raketen, Luftabwehrsysteme sowie zwei MiG-21-Überschalljets. "Die außergewöhnlichen und erheblichen Anstrengungen zum Verstecken der Ladung (...) deuten auf eine klare und bewusste Absicht hin, die Resolutionen zu überlisten", heißt es in dem Bericht weiter. Erstellt wurde er von einer UN-Kommission, die jährlich die Einhaltung der Sanktionen gegen Nordkorea untersucht.

Raketen-Teile, die in der "Chong Chon Gang" unter den Zuckersäcken gefunden wurden (Foto: Reuters)
Auch Raketen wurden unter den Säcken entdecktBild: Reuters
Das Schiff "Chong Chon Gang" mit Zuckersäcken, die die Wafenladungen verbergen sollten (Foto: Reuters)
Zuckersäcke sollten die Waffenladungen verbergenBild: Reuters

Eine Untersuchung hatte ergeben, dass die Besatzung ihre Funkkontakte verschlüsselt hatte. Zudem hatte sie das Fahrtenbuch gefälscht und ein elektronisches System abgeschaltet, mit dessen Hilfe internationale Behörden das Schiff in Echtzeit hätten orten können.

Nordkorea hatte im vergangenen Jahr seinen dritten Atomtest unternommen. Nach dem Test verhängte UN-Sanktionen führten zu monatelangen Spannungen und Kriegsdrohungen aus Pjöngjang.

sti/uh (dpa, afp)