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UN-Hilfe für den Wiederaufbau von Ramadi

31. Dezember 2015

Statt der IS-Flagge weht wieder die irakische Nationalflagge über Ramadi. Doch die Stadt ist stark zerstört. Die Vereinten Nationen wollen nun helfen, damit die geflohenen Einwohner von Ramadi bald zurückkehren können.

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Zerstörungen in Ramadi (Foto: ap)
Bild: picture alliance/AP Photo

Die Schäden in Ramadi (Artikelbild) sind immens: Mehr als 3000 Häuser sind zerstört, tausende weitere Wohnungen stark beschädigt, teilte Ibrahim al-Osedsch, ein Stadtrat von Ramadi, mit. Auch die Wasser- und Stromversorgung sowie Brücken, Krankenhäuser, Schulen und Behörden seien unterschiedlich schwer getroffen worden. Nach Angaben des US-Offizier Michael Filanowski wurden im Zentrum Ramadis fünf Brücken über den Euphrat beschädigt oder zerstört.

Flüchtlinge sollen schnell zurückkehren

Nun soll die Stadt beim Wiederaufbau Hilfe von den Vereinten Nationen (UN) erhalten. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte dem irakischen Regierungschef Haider al-Abadi in einem Telefonat Unterstützung zu. Nach dem "wichtigen Sieg" der Regierungstruppen über die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) müssten nun "Maßnahmen" getroffen werden, um die Ordnung und die Grundversorgung wiederherzustellen, damit die Flüchtlinge "sobald wie möglich" in die Stadt zurückkehren könnten, sagte Ban nach Angaben seines Sprechers.

Irakische Regierungstruppen hatten Ramadi am Montag nach erbitterten Gefechten vollständig von den Dschihadisten zurückerobert. Soldaten hissten die Nationalflagge über dem Sitz der Provinzregierung. Ramadi ist die Hauptstadt der Region Anbar.

Versteckte Sprengfallen und Kämpfer

Doch auch nach der Rückeroberung der rund hundert Kilometer westlich von Bagdad gelegenen Stadt halten sich nach Schätzung der Armee immer noch Hunderte Kämpfer der radikalislamischen IS-Miliz in Ramadi und Umgebung versteckt. Ein Sprecher der internationalen Militärallianz, die die Islamisten bekämpft, ging von etwa 400 IS-Mitgliedern in Ramadi und 300 weiteren in der östlichen Umgebung aus.

Flüchtlinge aus Ramadi (Foto: ap)
Ramadi im Frühling 2015: Tausende verlassen die Stadt aus Angst vor dem ISBild: picture-alliance/AP Photo/K. Kadim

Ein weiteres Problem: Der IS ließ hunderte Sprengfallen in der Stadt zurück, die nun erstens gefunden und zweitens unschädlich gemacht werden müssen. Das verzögere die Rückkehr Zehntausender Zivilisten, die vor der Terrormiliz nach Bagdad und in andere Landesteile geflohen seien, sagte ein Sprecher der Anti-IS-Allianz.

2016 - das Jahr der Entscheidung?

Ramadi war im Mai in die Hände des IS gefallen. Für die irakischen Streitkräfte ist die Rückeroberung der Stadt ein wichtiger und langersehnter Erfolg. 2016 soll nach Angaben von Ministerpräsident Abadi das Jahr werden, in dem der IS im Irak endgültig besiegt wird. Die Miliz hatte im Sommer 2014 in einer Blitzoffensive weite Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht. Sie beherrscht zudem große Gebiete im benachbarten Syrien.

cw/haz (afp, un.org)