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UN: Syrien erlaubt Hilfe für Madaja

7. Januar 2016

Für die vom Hungertod bedrohten Menschen in Madaja gibt es Hoffnung. Die UN melden, die syrische Regierung habe Hilfslieferungen für die belagerte Stadt zugestimmt. Madaja ist seit mehr als 170 Tagen eingeschlossen.

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Proteste in der syrischen Provinz gegen die Hungersnot in Madaja Foto: (picture-alliance)
Proteste in der syrischen Provinz gegen den Hunger in MadajaBild: picture-alliance/AA/F. Faham

Die Vorbereitungen für den Hilfstransport liefen, sagte eine Sprecherin der Vereinten Nationen (UN) in Damaskus. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wird Madaja seit mehr als 170 Tagen vom Regime und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah belagert. Demnach sind rund 40.000 Menschen in der Stadt eingeschlossen, die Hälfte von ihnen sollen Zivilisten sein. Laut Aktivisten und oppositionellen Medien starben bislang mehr als 30 Menschen an den Folgen des Hungers. Die Opferzahlen lassen sich unabhängig nicht überprüfen.

Die Stadt liegt nahe der Grenze zum Libanon in einer strategisch wichtigen Gegend. Ein Aktivist aus Madaja berichtete über Skype, die Einwohner töteten Hunde und Katzen, um sich zu ernähren. Jeden Tagen würden Menschen an Mangelernährung sterben. Bilder von Aktivisten im Internet zeigten ausgemergelte Menschen, darunter Kinder.

400.000 Menschen in Syrien unter Belagerung

Ein Arzt der lokalen Gesundheitsbehörde berichtete der Deutschen Presse-Agentur, es seien zahlreiche Menschen mit Schwäche- und Ohnmachtsanfällen eingeliefert worden. Die Sprecherin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Dibeh Fakhr, erklärte, zuletzt sei es Mitarbeitern im vergangenen Oktober ermöglicht worden, in der Stadt Hilfe zu leisten. "Was wir damals gesehen haben, war bereits schlimm", so Fakhr. Menschen hätten keine Nahrungsmittel und kein Trinkwasser gehabt.

Die Bundesregierung und die UN hatten alle Konfliktparteien auf, den Hilfsorganisationen den Zutritt zu belagerten Gebieten zu gewähren. Rund 400.000 Menschen seien in verschiedenen Teilen des Bürgerkriegslandes eingeschlossen, erklärten die Vereinten Nationen.

cw/SC (dpa, rtre, afpe)