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UNESCO-Welterbe: Neue Stätten aus Deutschland

24. Juli 2021

Mit Baden-Baden, Bad Ems und Bad Kissingen befinden sich drei Kurstädte aus Deutschland auf der UNESCO-Liste. Auch die Mathildenhöhe Darmstadt ist neu dabei.

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Hotel in Bad Ems an der Lahn
Bad Ems an der LahnBild: picture-alliance/Joker/H. Metzmacher

Die Bäderkultur in Europa besitzt einen außergewöhnlichen universellen Wert. Deshalb ist sie ab sofort auf der UNESCO-Welterbeliste zu finden. Deutschland hatte sich gemeinsam mit Großbritannien, Belgien, Österreich, Italien, Tschechien und Frankreich um den Titel beworben. Elf Kurstädte wurden nun aufgenommen. Mit Baden-Baden, Bad Ems und Bad Kissingen befinden sich drei davon in Deutschland. Das teilte die UNESCO am Samstag (24.07.2021) mit.

#DailyDrone: Friedrichsbad, Baden-Baden

In den Kurstädten befinden sich geschlossene architektonische Ensembles, deren Zustand so gut erhalten ist, dass sie noch immer von der langen Tradition der Bäderkultur zeugen, heißt es in einer Begründen der Deutschen UNESCO-Kommission.

Spa-Orte neu auf der UNESCO-Liste

Die weiteren Orte sind Spa in Belgien, das französische Vichy, Bath im Westen Englands, Montecatini Terme in der Toskana, Baden bei Wien sowie Karlovy Vary, Frantiskovy Lazne und Marianske Lazne (Karlsbad, Franzensbad und Marienbad) im böhmischen Bäderdreieck.

Die Therme in Bad Ems
Die Therme in Bad EmsBild: Emser Therme

Die Bäderkur hat sich in Europa auf besondere Art etabliert. Rund um Heilquellen entstand ein eigener städtebaulicher Typus: die Kurstadt. Ihre Blüte erlebte die Bäderkultur zwischen 1700 und den 1930er Jahren. Überliefertes Wissen um die Heilkraft des Wassers sowohl beim Baden als auch beim Trinken wurde systematisch untersucht und angewandt. Die Kurstädte mit ihren Quellen wurden zu Orten der Heilung und Erholung.

Auszeichnung für Künstlerkolonie Mathildenhöhe 

Die Künstlerkolonie Mathildenhöhe wurden ebenfalls neu in die Welterbeliste eingetragen. 1899 wurde sie gegründet und sendete zahlreiche Impulse in Architektur, Kunst und Design aus, die die Moderne geprägt haben. "Künstlerinnen und Künstler haben hier an der Nahtstelle von Jugendstil und Neuem Bauen Pionierarbeit geleistet", freut sich Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, in einer Mitteilung. 14 Jahre lang, von 1901 bis 1914, war die Mathildenhöhe eines der wichtigsten Zentren von Kunst und Architektur in Europa und der Welt. Auch die späteren Baumeister des Bauhaus wie Le Corbusier oder Walter Gropius haben dort gearbeitet. Dort entwickelte sich der Gedanke, Gestaltung auf klare Linien und weniger Ornamentik zu reduzieren.

Darmstadt und die Mathildenhöhe

Das UNESCO-Welterbekommitee tagt noch bis zum 31. Juli 2021 online. Es stehen noch drei weitere Entscheidungen zu Stätten aus, an denen Deutschland beteiligt ist: die "SchUM"-Städte Speyer Worms, Mainz; der Donaulimes sowie der Niedergermanische Limes.

so/bb (dpa/Unesco)