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Ungarn - Feinkostladen Borsó

15. Mai 2019

Der Wasserball-Nationaltorwart Lázsló Baksa heilte sein Heimweh mit einem eigenen Delikatessen-Laden. In Charlottenburg gibt es Eingelegtes von ungarischen Bauern und hausgemachtes Gebäck.

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Euromaxx-Projekt Planet Berlin | Ungarn | Borsó (Foto: Lena Ganssmann)
Bild: Lena Ganssmann

Als der ungarische Wasserball-Nationaltorwart Lázsló Baksa im August 2013 nach Berlin kam, hatte er einen Vertrag beim deutschen Rekordmeister Wasserfreunde Spandau 04 in der Tasche - und sprach kein Wort Deutsch. Schnell vermisste er das Essen seiner Heimat: Milchprodukte, Süßigkeiten und vor allem Salami. Deshalb eröffnete er eineinhalb Jahre später in Charlottenburg seinen Feinkostladen Borsó. Ein Freund aus Budapest, der dort bereits einen Feinkostladen betreibt, half ihm dabei. Das ungarische Wort bedeutet "Erbse", es setzt sich aber auch aus den Wörtern "Bor" und "Só" zusammen, Salz und Wein.

Großgewachsen, athletenschlank, kurze Haare, Jeanshemd, so steht Lázsló Baksa jetzt in seiner "ungarischen Speisekammer" vor Holzregalen mit ungarischen Weinen und hausgemachten Köstlichkeiten. In der Glastheke liegen Wurstspezialitäten, darauf steht eine Schale mit Pogasco, einem ungarischen Gebäck mit Käse- oder Griebenfüllung. Manche neue Kunden fragen zuerst nach der ungarischen Salami. Dann schüttelt er den Kopf: "Es gibt nicht DIE ungarische Salami, sondern ganz viele ungarische Sorten." Gemacht aus Schwein, Wollschwein, Wildschwein oder Hirsch.

Von der Theke in die Umkleidekabine

Andere fragen: "Was hast du: milde oder scharfe Salami?" Dann empfiehlt László Baksa natürlich die feurige Wurst: "Scharf ist immer besser." Wichtig ist ihm die Zusammenarbeit mit ungarischen Handwerksmanufakturen und mit Kleinbauern. Lázsló Baksa zieht ein Glas aus dem Regal. Sauer eingelegt sind darin: Apfel, Paprika, Sauerkraut, Gurken, Zwiebeln. "Das kommt von einer Frau aus einem kleinen Dorf nahe Budapest", sagt er.

Lázsló Baksa hat zwei Angestellte, zwei bis dreimal pro Woche ist er selbst im Laden, meistens zwischen 10 und 15 Uhr. Davor und danach trainiert er. Mitunter schaltet er in der Umkleidekabine das Handy an und hat fünf oder sechs Nachrichten für Bestellungen auf der Mailbox. Und wie sieht es inzwischen mit seinem Deutsch aus? "Ich habe keine Kurse besucht", sagt Lázsló Baksa. "Der Laden war meine Sprachschule."

Autor: Erik Heier

BORSÓ
Wilmersdorfer Str. 152
10585 Berlin-Charlottenburg