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Gesellschaft

Ungleichland

24. März 2019

Wie viel Macht haben Menschen mit viel Geld? Wer entscheidet, wie Deutschland aussehen soll? Diesen Fragen geht der Film "Ungleichland - Macht" nach. Studien zeigen: Ein kleiner, vermögender Teil der Gesellschaft gibt in der Politik die Richtung vor. Dieser Trend gilt weilweit.

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Deutsche Forscher werteten hunderte Meinungsumfragen aus zu den Themen Wirtschaft, Umwelt, Außenpolitik, Finanzen. Sie untersuchten dann, was sich Arme zu diesen Themen von der Politik wünschten - und was die Reichen. Die Unterschiede waren deutlich zu erkennen. "Ein offensichtliches Beispiel ist die Vermögenssteuer. Da ist ganz klar: Je höher das Einkommen ist, desto skeptischer sieht man die Wiedereinführung der Vermögenssteuer.

Untere Einkommensgruppen wollen die Vermögenssteuer auf jeden Fall", sagt Armin Schäfer, Politikwissenschaftler der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. "Bis heute haben wir die Vermögenssteuer in der Form nicht wiederbekommen." Wer entscheidet also darüber, wie Deutschland aussieht?

Auf der Suche nach Antworten begleitet der Film den Millionär und Bauunternehmer Christoph Gröner. In Köln, wo tausende Wohnungen fehlen, die Mieten steigen, vor allem Ärmere sich alleingelassen fühlen, würde Gröner am liebsten sofort viele Grundstücke bebauen. Der Bauunternehmer will dort ein neues Stadtviertel errichten. Doch noch fehlt die Baugenehmigung, es geht ihm viel zu langsam. Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagt: "Eine Stadt ist aufgerufen, Grundstücke zur Verfügung zu stellen, Baugenehmigungen zu erteilen." Doch geht das nicht schneller? Bauunternehmer Gröner verlangt, dass die Politik ihn nicht länger bremst.

Um die Macht des Geldes zu zeigen, ist die Kamera an Orten, wo Politik und Wirtschaft aufeinandertreffen - im Bezirksamt und der VIP-Loge eines Bundesliga-Stadions. In Cannes zeigt sich auf Europas größter Immobilienmesse, wie milliardenschwere Investoren ihre finanzielle Macht nutzen, um Städte und Regionen nach ihren Vorstellungen zu gestalten.