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Universität Eichstätt soll Kapuziner-Bibliothek vernichtet haben

22. Februar 2007
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Kulturskandal: Die Bibliothek der Katholischen Universität (KU) Eichstätt-Ingolstadt sollen mindestens 100.000 Bücher vernichtet haben, darunter große Teile einer überlassenen Klosterbibliothek mit kulturhistorisch wertvollen Werken. Tonnenweise landeten Bücher im Altpapier. Der KU-Stiftungsvorstand zog jetzt die Konsequenz: Der verantwortlichen Bibliotheksdirektorin wurde die weitere Aufarbeitung der Kapuziner-Bestände untersagt. Die bayerischen Kapuziner hatten der Uni-Bibliothek 1999 mehr als 350.000 Bücher überlassen - rund ein Zehntel davon Bände, die vor der Säkularisation erschienen waren und dem Freistaat Bayern gehörten.

Es gebe "gewisse Anhaltspunkte, dass Bücher weggeworfen wurden, die hätten aufbewahrt werden müssen", sagt Konrad Regler, Vorstandsvorsitzender der Eichstätter Universitätsstiftung. Eine Voruntersuchung des Universitäts-Kanzlers Gottfried Freiherr von der Heydte hatte ergeben, dass zwischen Juni 2005 und Oktober 2006 insgesamt 80 Tonnen Bücher in 17 Containern entsorgt wurden. Laut Auskunft des bayerischen Kapuzinerprovinzialats sollen davon mehr als zwei Drittel aus ehemaligen Kapuziner-Beständen stammen.