1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Unser Gast vom 14.09.2008

16. September 2008

Helen Schneider, Sängerin

https://p.dw.com/p/FIz6

Helen Schneider ist eine US-amerikanische Sängerin - vor eineinhalb Jahren hat sie Berlin zu ihrer Wahlheimat erkoren. Seit über dreißig Jahren ist die 55jährige nun schon erfolgreich im Showgeschäft. In den siebziger und achtziger Jahren wurde sie als Rocksängerin gefeiert, damals gelang ihr auch in Deutschland der Durchbruch. Ihren größten Hit landete sie 1982 mit Rock 'n' Roll Gypsy. Als Musicalstar brillierte sie in den Neunzigern auf deutschen Bühnen und am New Yorker Broadway.

Helen Schneider etablierte sich als hervorragende Chansoninterpretin mit einem Kurt Weill Programm, spielte Theater, übernahm Filmrollen und schrieb zwei Kinderbücher. Helen Schneider blickt auf eine reiche musikalische Karriere zurück, in der sie bislang siebzehn Alben veröffentlichte.

An ihre musikalischen Wurzeln knüpfte die Weltenbummlerin 2007 mit ihrem Album "Like a woman" an, auf dem sie Songs von Bob Dylan, Carole King und vielen anderen populären Musikern interpretiert.

Helen Schneider wurde am 23. Dezember 1952 in Brooklyn, New York geboren. Eigentlich hätte sie Konzertpianistin werden sollen, doch schon als Teenager entdeckte sie das Singen und die Bluesmusik als ihre wahre Leidenschaft. Mit siebzehn riss sie von zu Hause aus und gründete in Neuengland eine Blues-Rock Band.

Entscheidend für ihren Erfolg in Deutschland war 1978 die Einladung von Showmaster Alfred Biolek zu einem Auftritt in die damals beliebte Fernsehsendung "Bios Bahnhof". Als Zugabe sang sie dort das deutsche Volkslied "Das Heideröslein" und rührte das Publikum zutiefst. Ein, wie sie schmunzelnd sagt, sehr ungewöhnlicher Karrierestart für eine Rocksängerin. Für ihr Album "Schneider With the Kick" wurde sie 1981 von der deutschen Musikpresse als "Entdeckung des Jahres gefeiert".

Der Grundstein für ihre Musicalkarriere wurde ebenfalls in Deutschland gelegt. 1987 brillierte Helen Schneider am Berliner Theater des Westen in der Rolle des Revuegirls Sally Bowles im Musical "Cabaret". Viele erfolgreiche Rollen sollten sich anschließen, darunter die Hauptrolle in "Evita" oder die der Norma Desmond in Andrew Lloyd Webbers Musical "Sunset Boulevard".

Ihrer Heimat USA kehrte Helen Schneider im Jahr 2001 den Rücken. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten George Nassar zog sie nach Südfrankreich in ein Landhaus, um das Leben im "Alten Europa" zu genießen.

Deutschland hat sie immer als besonders fruchtbar für ihre Karriere erlebt. Auch deshalb hat sie ihren Lebensmittelpunkt Ende 2006 nach Berlin verlegt. In der deutschen Hauptstadt spürt sie ein Flair, dass sie an New York erinnert, doch hält sie Berlin für sehr viel lebenswerter. Und sie findet in Deutschland etwas, dass sie in den USA eher vermisst hat: das Bewusstsein für die eigene Geschichte, die Liebe zu Traditionen und die Fähigkeit, Tradition und Modernität miteinander zu verbinden.

Gerade hat Helen Schneider in Berlin ein Jazz Album mit dem Titel "Dream A Little Dream" aufgenommen, das von Jazzstar Till Brönner produziert wurde.