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Unser Gast vom 28.09.2008

30. September 2008

Jutta Limbach, Politikerin

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Bild: DW-TV

Sie war Rechtsprofessorin an der FU Berlin, Berliner Justizsenatorin für die SPD, Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts und zuletzt Präsidentin des Goethe-Instituts. Prof. Dr. Jutta Limbach wurde am 27. März 1934 in Berlin geboren und wuchs in einer sozialdemokratisch geprägten Familie auf. Bereits mehrfach wurde sie als mögliche erste Bundespräsidentin ins Gespräch gebracht.

Das Thema Gleichberechtigung gehört gewissermaßen zur Familientradition. Limbachs Urgroßmutter Pauline Staegemann war Mitbegründerin des Berliner Arbeiterfrauen- und Mädchenvereins und soll wegen Majestätsbeleidigung im Gefängnis gesessen haben; Großmutter Elfriede Ryneck hingegen saß als SPD-Mitglied in der Weimarer Nationalversammlung, im Reichstag und im Preußischen Landtag.

Nach der Schule studierte sie Jura zunächst mit dem Ziel, sich das nötige Hintergrundwissen für den Berufswunsch politische Redakteurin zu verschaffen. 1966 promovierte sie mit einer rechtssoziologischen Arbeit über "Theorie und Wirklichkeit der GmbH" zum Dr. jur., 1971 folgte die Habilitation.

In Jutta Limbachs Ressort während ihrer Zeit als Berliner Justizsenatorin fiel nach der Wiedervereinigung auch die heikle Überprüfung von DDR-Richtern und Staatsanwälten sowie die umfassende Neuordnung der Justiz in der wiedervereinigten Hauptstadt.

Ein Traumziel ihrer juristischen Karriere erreichte Jutta Limbach im März 1994 mit der Wahl zur Richterin am Zweiten Senat des Bundesverfassungsgerichts dessen Vizepräsidentin sie auch wurde. Sechs Monate später rückte sie als erste Frau an die Spitze des höchsten deutschen Gerichts.

Im Mai 2002 wurde Jutta Limbach Präsidentin des Goethe-Instituts. Im Mai 2003 gründete das Goethe-Institut zusammen mit der Gesellschaft für deutsche Sprache und dem Institut für Deutsche Sprache einen Deutschen Sprachrat zur Förderung und Vermittlung der deutschen Sprache, dessen Vorsitz Jutta Limbach übernahm. Zum schönsten deutschen Wort kürte der Deutsche Sprachrat 2004 nach einem internationalen Wettbewerb das Wort "Habseligkeiten".

Im März 2008 gab sie Leitung des Goethe-Instituts ab. Zuletzt erschien von ihr ein Buch über Deutsch als Fremdsprache in der globalisierten Welt.

Mit Jutta Limbach sprechen wir über den deutschen Patriotismus 18 Jahre nach der Wiedervereinigung.