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Politik

Demo in Berlin für solidarische Gesellschaft

4. September 2021

In Berlin sind Tausende Menschen einem Aufruf des "Unteilbar"-Bündnisses gefolgt: Drei Wochen vor der Bundestagswahl demonstrierten sie für Menschenrechte, Solidarität und soziale Gerechtigkeit.

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Berlin |  Unteilbar Demonstration in Berlin
Die Demonstrationsteilnehmer in Berlin trugen weitgehend SchutzmaskenBild: Emmanuele Contini/imago images

Die Berliner Kundgebung stand unter dem Motto "#unteilbar - Für eine gerechte und solidarische Gesellschaft!" Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmenden auf einen "oberen vierstelligen Bereich", also knapp unter 10.000 Menschen. Angemeldet waren bis zu 30.000 Teilnehmer. Eine Sprecherin der Veranstalter erklärte, dass wie erwartet so viele Menschen erschienen seien.

Organisiert wurde die Demonstration vom Aktionsbündnis "Unteilbar" im Stadtzentrum in mehreren Blöcken, um Abstands- und Hygieneregeln einhalten zu können. Nach Angaben der Veranstalter beteiligen sich mehr als 350 Organisationen vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) über die Menschenrechtsorganisation Amnesty International bis hin zur Klimabewegung Fridays for Future und dem Berliner Mieterverein an dem Bündnis.

Für Umverteilung nach unten

Die Demonstrantinnen und Demonstranten wollen demnach ein Zeichen setzen bei verschiedenen Themen wie Klimawandel, Rassismus oder soziale Ungerechtigkeit, den Arbeitsbedingungen im Gesundheitsbereich sowie Gewalt gegen Minderheiten. "Wir wollen eine Politik, bei der diejenigen, die Reichtum angehäuft haben, die Kosten der Krise tragen. Für eine Umverteilung von oben nach unten!", hieß es im Aufruf zur Demonstration.

Berlin Demonstration Bündnis Unteilbar
Die Demonstrationsteilnehmer in Berlin trugen weitgehend SchutzmaskenBild: Fabian Sommer/dpa/picture alliance

"Wir haben alle 15 Blöcke an uns vorbeilaufen lassen", sagte eine Sprecherin der Polizei, überwiegend seien die Hygieneregeln eingehalten und Masken getragen worden. Der Demonstrationszug setzte sich nach einem Auftaktprogramm nach und nach in Bewegung, am Alexanderplatz startete eine mehrstündige Abschlussaktion.

"Wir wollen andere politische Prioritäten", sagte die "Unteilbar"-Aktivistin Anna Spangenberg. Die politisch Verantwortlichen müssten "die Klimakrise endlich konsequent und sozial gerecht in Angriff nehmen" und Rassismus sowie Menschenfeindlichkeit ernsthaft bekämpfen. Es bedürfe einer Demokratie, "die wirkliche Teilhabe aller garantiert und die von allen mitgestaltet werden kann".

Ruf nach Politikwechsel

Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Ulrich Schneider, beklagte, dass sich seit der ersten "Unteilbar"-Demonstration im Jahre 2018 in Deutschland kaum etwas zum Besseren gewandelt habe. Vielmehr hätten sich in diesen drei Jahren die Armut und die Zahl derer, die ausgegrenzt werden, noch vergrößert. Schneider sprach von einer Schande. Nötig sei in Deutschland endlich ein Politikwechsel.

Die Klimaaktivistin Carla Reemtsma von Fridays for Future nannte den Klimawandel "eine bedrückende Realität". Klimakrise und soziale Gerechtigkeit könnten aber nicht gegeneinander ausgespielt werden, die Klimakrise sei auch eine Gerechtigkeitskrise.

"Ich bin heute hier, weil ich schon seit Jahren für mehr Personal im Krankenhaus kämpfe und für gerechte Löhne", sagte die Demonstrantin Dana. "Und ich weiß, dass es nur gemeinsam und solidarisch geht." Teilnehmer Florian betonte, er wolle vor der Bundestagswahl "ein Zeichen setzen gegen rechte Parteien" und "für Menschenrechte".

kle/jj (afp, epd, dpa)