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Gesellschaft

Urlauber nach Todesfällen umquartiert

24. August 2018

Der Reiseveranstalter Thomas Cook sieht sich nach dem mysteriösen Tod eines britischen Ehepaars in einem ägyptischen Luxushotel im Badeort Hurghada in Handlungszwang. Etwa 300 Touristen mussten das Hotel verlassen.

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Ägypten - Hurghada
Am Strand von HurghadaBild: picture-alliance/dpa/B. Schwinghammer

Es sei eine reine Vorsichtsmaßnahme zum Schutz der Kunden, teilte der britische Reisekonzern mit. "Sicherheit ist immer unsere höchste Priorität, deswegen haben wir die Entscheidung getroffen." Den Urlaubern sei angeboten worden, in eine andere Unterkunft zu wechseln oder zurück nach Hause zu fliegen.

Zuvor war bekannt geworden, dass zwei Briten im Alter von 63 und 69 Jahren während ihres Aufenthalts in einem Hotel der Steigenberger-Kette in Hurghada tot aufgefunden worden waren. Woran die beiden britischen Urlauber starben sei noch unklar, es gebe aber Hinweise auf eine Häufung von Krankheitsfällen unter den Gästen, teilte Thomas Cook mit.

Widersprüchliche Angaben

Die Tochter des verstorbenen Paares, die zeitgleich in dem Hotel Urlaub machte, berichtete einem lokalen englischen Radiosender, ihre Eltern seien "fit und gesund" gewesen.  Es seien keine Gesundheitsprobleme bekannt gewesen. Dem widersprach Hurghadas Gouverneur Ahmed Abdallah. Der Mann sei wegen Erschöpfung ins Krankenhaus gekommen und dort an einem Herzinfarkt gestorben, die Frau habe einen tödlichen Zusammenbruch erlitten, als sie vom Tod ihres Mannes erfahren habe, sagte Abdallah der Nachrichtenagentur AFP. Im Hotelzimmer der beiden Briten seien viele Medikamente gefunden worden, etwa zur Behandlung von Bluthochdruck und Diabetes. Nach Angaben der Provinzverwaltung von Hurghada sollen die beiden Toten obduziert werden.

Laut Hotelbetreiber keine Häufung von Krankheitsfällen

Die Sprecherin des Steigenberger Hotels "Aqua Magic", Salli Chattab, nannte die Ausquartierung der rund 300 Thomas Cook-Gäste gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, wie zuvor der Reisekonzern, eine reine Vorsichtsmaßnahme. Es gebe bislang keinen Beweis für einen unnatürlichen Tod des britischen Ehepaars.

Ägypten - Hurghada
Hurghadas Hotelanlagen aus der Luft Bild: Imago/Schöning

In dem "Aqua Magic" sind mehrere Hundert Urlauber untergebracht. Der Generaldirektor des Hauses, Dieter Geiger, schrieb an mehrere Reiseunternehmen, die mit dem Hotel zusammenarbeiten, für eine "angeblich gehäufte Zahl von Krankheiten im Hotel" gebe es keine Indizien. Ein deutscher Tourist berichtete hingegen, er, sein Sohn und weitere Gäste seien an Durchfall erkrankt.

TUI und Thomas Cook sorgen vor

Der deutsche Reiseveranstalter TUI teilte mit, man habe das Betreuungspersonal in dem betroffenen Hotel erhöht, um für mögliche Fragen zur Verfügung zu stehen. Wenn ein Gast umziehen wolle, kümmere sich die Reiseleitung umgehend darum. Das Unternehmen Thomas Cook, das auch viele Kunden aus Deutschland hat, bot Touristen, die in den kommenden Wochen das Steigenberger Hotel in Hurghada gebucht haben, an, ein anderes Quartier oder auch ein anderes Reiseziel zu wählen.

qu/hf (rtr, dpa, afp)