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Politik

Uruguays letzter Diktator ist tot

29. Dezember 2016

Der letzte Militärmachthaber Uruguays, Gregorio Álvarez, ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Reue wegen seiner Taten soll er nie gezeigt haben.

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Uruguay Diktator Gregorio Alvarez in Montevideo
Bild: picture-alliance/dpa/epa/efe franco

Der frühere General stand von 1981 bis 1985 an der Spitze der Militärdiktatur in dem südamerikanischen Land. Dort hatten die Militärs 1973 die Macht an sich gerissen. Álvarez (Artikelbild) übergab die Regierung 1985 dem Obersten Gerichtshof, nachdem die Militärs unter dem Druck von Massenprotesten dem Volk freie Wahlen zugestanden hatten.

Seit vielen Jahren im Gefängnis

Álvarez wurde später wegen Entführung und Ermordung von 55 Regimegegnern zu einer 25-jährigen Haftstrafe verurteilt. Seit 2007 saß er im Gefängnis. Wegen Herzproblemen war er zuletzt in einem Krankenhaus behandelt worden

Álvarez galt als einer der Architekten der sogenannten "Operation Condor". Unter diesem Namen verfolgten und ermordeten Militärjuntas in mehreren südamerikanischen Ländern gemeinsam Hunderte von Kritikern. Bis zu seinem Tod bestritt Álvarez die ihm zur Last gelegten Verbrechen. Er soll kein einziges Mal Reue gezeigt haben.

Aus einer Familie der Militärs

Sowohl unter Militärs wie auch in der Gesellschaft war der Diktator Uruguays wegen seiner Unnachgiebigkeit und Härte gefürchtet. Bereits sein Vater und sein Großvater hatten als Generäle gedient. Er selbst wurde mit 45 Jahren zum General ernannt und galt als entscheidender Stratege beim Putsch von 1973 und beim Aufbau des Repressionsapparates.

haz/ fab (dpa, epd, afp)