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US-Armee öffnet sich für Transgender

30. Juni 2016

Transgender können künftig offen im US-Militär dienen. In den Streitkräften arbeiten etwa 2500 Menschen, deren sexuelle Identität nicht der angeborenen entspricht.

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Transgender im US-Militär (Foto: picture-alliance)
Bild: picture-alliance/newscom/J. McKerrow

Fünf Jahre nach Abschaffung ihrer letzten Restriktionen für Schwule und Lesben öffnet sich die US-Armee nun auch für Transgender. Verteidigungsminister Ashton Carter sagte in Washington, Menschen, die offen als Transgender leben, werden künftig nicht mehr vom Dienst in den Streitkräften ausgeschlossen. "Barrieren, die nichts mit der Qualifikation zu tun haben", dürften nicht länger die Rekrutierung des bestqualifizierten Personals verhindern, erklärte er. "Wir reden über talentierte Amerikaner, die mit Auszeichnung dienen oder die Gelegenheit dazu bekommen wollen." Nichts dürfe sie davon abhalten.

US-Verteidigungsminister Ashton Carter (Foto: Getty Images/AFP)
US-Verteidigungsminister Ashton CarterBild: Getty Images/AFP/S. Loeb

Transgender dürfen demnach ab dem 1. Juli 2017 in die Streitkräfte eintreten. Ab sofort gilt jedoch, dass bereits in der US-Armee dienende Transgender ihre sexuelle Identität nicht mehr verheimlichen müssen.

Transgender sind Menschen, deren sexuelle Identität nicht den biologischen Geschlechtsmerkmalen entspricht, mit denen sie geboren wurden. Unter den 1,3 Millionen aktiven Mitgliedern der US-Armee sind nach Angaben des Rand-Instituts etwa 2500 Transgender.

"Don't ask, don't tell"

Vor fünf Jahren hatten sich die US-Streitkräfte bereits komplett für Homosexuelle geöffnet. Damals wurde die "Don't ask, don't tell"-Regel ("Nicht fragen, nichts sagen") abgeschafft. Sie besagte, dass Schwule und Lesben zwar in der Armee dienen, aber ihre sexuelle Orientierung nicht zeigen durften.

Die Öffnung der Streitkräfte nun auch für Transgender erfolgt zu einem Zeitpunkt, da in den USA um die Rechte dieser Menschen heftig gestritten wird. Dabei stand zuletzt das Thema der Nutzung öffentlicher Toiletten im Mittelpunkt. Elf Bundesstaaten hatten Ende Mai die Bundesregierung in Washington verklagt, weil sie Schulen angewiesen hatte, Transgender ihre WCs frei auswählen zu lassen.

Zwei Frauen wollen Parlamentsgeschichte schreiben

Am Dienstag wurden zwei Transgender-Frauen von den Demokraten als Kandidatinnen für die Kongresswahlen im November aufgestellt. Misty Snow und Misty Plowright gewannen die Vorwahlen ihrer Partei in den westlichen Bundesstaaten Utah und Colorado. Bislang gehörte noch nie eine Person, die offen als Transgender lebt, dem Kongress in Washington an.

rb/jj (afp, ap, dpa)