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Forscher: Schiff von Kolumbus gefunden

14. Mai 2014

Bei einem vor der Küste Haitis entdeckten Schiffswrack soll es sich um die "Santa Maria" handeln, mit der Christoph Kolumbus 1492 Amerika entdeckte. Dessen ist sich ein renommierter US-Forscher sicher.

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Die "Santa Maria" .eine Replik von etwa 1892 (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

"Dies ist das Schiff, das den Gang der Menschheitsgeschichte veränderte. Für mich ist es der Mount Everest unter den Schiffswracks", begeistert sich der US-Meeres-Archäologe Barry Clifford über seinen Fund. Der Mann ist nicht irgendwer, sondern eine anerkannte Spürnase was Schiffswracks anbelangt. So fand er das legendäre Schiff Whydah des Seeräubers Piraten Sam Bellamy. Es war 1717 vor Cape Cod an der heutigen US-Küste untergangen und hatte den größten je gefundenen Piratenschatz an Bord. Zur Ausstellung der Schätze baute Clifford extra ein Museum.

Dieser Mann will also das Wrack der "Santa Maria" gefunden haben, das dreimastige Flaggschiff der Flotte des Spaniers Christoph Columbus, der 1492 einen neuen Seeweg nach Indien suchte und Amerika entdeckte. Das Schiff soll am 25. Dezember 1492 auf eine Sandbank vor der Insel Hispaniola aufgefahren und gesunken sein. Auf der Insel liegen heute die Dominikanische Republik und Haiti.

Fehler bei erster Untersuchung

Die Entdeckung verlief einigermaßen kurios, wie der 68-jährige Clifford dem US-Sender CNN schilderte. Das Wrack war schon vor elf Jahren in einer Gegend gefunden worden, wo die "Santa Maria" nach Kolumbus' eigenen Angaben auf Grund gelaufen war. Die damalige Untersuchung von Fundstücken - unter anderem einer Kanone - habe falsche Ergebnisse gebracht, berichtete Clifford.

Gedankenblitz in der Nacht

Erst vor zwei Jahren, nachdem er das Wrack selbst erforscht habe, sei es ihm wie Schuppen von den Augen gefallen. "Ich wachte mitten in der Nacht auf und sagte: 'Oh mein Gott'." Er sei dann mit einem Expertenteam erneut zum Wrack gefahren und habe weitergeforscht und sei sich inzwischen sicher, dass es sich um die "Santa Maria" handele.

Der Meeresarchäologe Charles Beeker hält Cliffords Angaben für glaubwürdig. Zwar stehe noch eine detaillierte wissenschaftliche Analyse aus, doch gebe es schon anhand der Fotos von 2003 und jüngster Aufklärungstauchgänge "überzeugende Hinweise, dass es sich tatsächlich um die 'Santa Maria' handelt", sagte er der Zeitung "Independent".

wl/SC (afp)