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Lebenslange Haft für "Bomber von Chelsea"

14. Februar 2018

Anderthalb Jahre nach Attentaten in New York und New Jersey mit mehr als 30 Verletzten hat ein US-Gericht den Täter verurteilt. Es begründete die harte Strafe mit einer schlechten Prognose.

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Verkündung des Strafmaßes für Bombenleger Ahmad Khan Rahimi
Gerichtszeichnung von dem Moment der Verkündung des Strafmaßes gegen Ahmad Khan RahamiBild: picture-alliance/dpa/E.Williams

Im September 2016 detonierte im New Yorker Stadtteil Chelsea eine Bombe, die mehr als 30 Menschen verletzte. Den Sprengsatz hatte der heute 30-jährige Ahmad Khan Rahami gebaut und in dem beliebten Ausgehviertel in Manhattan deponiert.

Die Staatsanwaltschaft warf dem US-Bürger afghanischer Herkunft vor, von den Terrornetzwerken Al Kaida und "Islamischer Staat" inspiriert zu sein. Die Anklage lautete unter anderem auf Einsatz von Massenvernichtungswaffen und Anschläge auf öffentliche Orte.

Bombenanschlag in Manhattan, Chelsea
Bombenanschlag im New Yorker Stadtteil Chelsea am 18.09.2016Bild: picture-alliance/J.Angelillo

"Kein anderes Urteil möglich"

Ein Geschworenengericht hatte Khan Rahami im Oktober für schuldig befunden, die Bombe in Chelsea platziert zu haben. Ein Gericht in New York verurteilte ihn jetzt zu mehrfacher lebenslanger Haft. Zur Begründung für das hohe Strafmaß sagte ein Richter, der Mann bleibe "extrem gefährlich". Außerdem habe er keinerlei Reue gezeigt. Eine andere Strafe als lebenslänglich sei nicht zu rechtfertigen. Er nannte es "ein Wunder", dass durch die mit Nägeln gespickte Bombe niemand getötet worden sei. Außerdem muss der Verurteilte Schadenersatz in Höhe von rund 560.000 US-Dollar (455.000 Euro) leisten.

Rahami war zwei Tage nach dem Anschlag von Chelsea im benachbarten New Jersey gefasst worden. Dabei lieferte er sich einen Schusswechsel mit der Polizei, bei dem er selbst und zwei Beamte verletzt wurden. In einem bei ihm gefundenen Tagebuch standen nach Angaben der Ermittler rühmende Worte über die Anführer von islamistischen Organisationen wie etwa den getöteten Al-Kaida-Chef Osama bin Laden. Staatsanwalt Geoffrey Berman nannte die Verurteilung und Bestrafung Rahamis "Siege für New York und unser Land im Kampf gegen den Terror".

Separates Verfahren in New Jersey

Rahami hatte im September 2016 noch zwei weitere Bomben gelegt. Eine zweite in Chelsea konnte von Sicherheitskräften rechtzeitig entdeckt und entschärft werden. Ein Sprengsatz in New Jersey explodierte zwar, verletzte jedoch niemanden. Für dieses Attentat ist eine separate Klage gegen Rahami eingereicht worden.

mak/jj (dpa, afp, rtr)