1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

US-Justiz nimmt Fiat-Chrysler-Manager fest

25. September 2019

Der Manager wird beschuldigt, Behörden und Kunden über Diesel-Emissionen in die Irre geführt zu haben. Wie anderen Herstellern wird Fiat Chrysler vorgeworfen, die Abgasreinigung von Dieselautos manipuliert zu haben.

https://p.dw.com/p/3QC85
Symbolbild Fiat Crysler Renault Fusion
Bild: picture-alliance/AP Photo/R. Drew

Der 40-Jährige Manager des italienisch-amerikanischen Autobauers sei in Gewahrsam, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Detroit mit. Ihm wird vorgeworfen, Teil einer Verschwörung bei Fiat Chrysler zur Täuschung von Behörden, Kunden und Öffentlichkeit über den wahren Schadstoffausstoß von Dieselfahrzeugen gewesen zu sein. Das geht aus Gerichtsunterlagen hervor.

Der Beschuldigte soll von 2007 an zunächst in führender Position bei einer Tochterfirma von Fiat Chrysler und dann bei dem Autokonzern selbst für Dieseltechnik zuständig gewesen sein. Ihm werden laut Anklage unter anderem Verstöße gegen das Luftreinhaltungsgesetz, Betrug und Falschangaben gegenüber Aufsichtsbehörden zur Last gelegt. Es handelt sich um die erste Festnahme eines Managers von Fiat Chrysler im Diesel-Skandal durch die US-Strafverfolgungsbehörden.

Einem Justizsprecher zufolge wurde der Mann in seinem Wohnhaus in Bloomfield Hills im US-Bundesstaat Michigan festgenommen. Er soll umgehend der zuständigen Richterin vorgeführt werden.

Manipulation im großen Stil

Der Fall erinnert an das Vorgehen der US-Strafverfolger im "Dieselgate"-Skandal des deutschen Automobilkonzerns Volkswagen. Hier war Anfang 2017 ein früherer Manager wegen ähnlicher Vorwürfe verhaftet und später zu mehreren Jahren Haft verurteilt worden.

Fiat Chrysler wird von den US-Behörden beschuldigt, Abgaswerte von Dieselwagen - ähnlich wie Volkswagen - mit einer speziellen Software (Defeat Device) manipuliert zu haben. Der Konzern streitet dies zwar weiterhin ab, akzeptierte aber bereits im Januar einen insgesamt rund 800 Millionen Dollar teuren Vergleich, um Klagen der US-Regierung und zahlreicher Autobesitzer beizulegen. Im April akzeptierte Fiat Chrysler eine Zahlung von 110 Millionen Dollar in einem weiteren Verfahren.

Fiat hatte Chrysler im Jahr 2014 übernommen und so den siebtgrößten Autokonzern der Welt geschmiedet. Zu dem Unternehmen gehören eine ganze Reihe von Traditionsmarken wie Alfa Romeo und Jeep, aber auch Fahrzeuge im Luxussegment wie Maserati.

qu/kle (dpa, afp, rtr)