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Politik

Texas-Attentäter war vorbestraft

7. November 2017

Wie kam der Attentäter aus Texas an die Waffen? Aufgrund seiner Vorstrafen hätte er eigentlich keine Schusswaffen besitzen dürfen. Liefert eine Panne beim Datenaustausch zwischen Air Force und FBI eine Erklärung?

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USA FBI-Mitarbeiter am Tatort in Sutherland Springs
Bild: picture-alliance /ZUMA/SanAntonio Express-News

Nach dem Blutbad in einer texanischen Kirche prüft die US-Luftwaffe mögliche Versäumnisse bei der Weitergabe von Informationen über den Täter. Eine Verurteilung des früheren Luftwaffensoldaten Devin Patrick Kelley wegen häuslicher Gewalt sei ersten Erkenntnissen zufolge nicht in die zentrale Datenbank zur Überprüfung von Schusswaffenkäufern eingetragen worden, teilte eine Sprecherin der Luftwaffe mit. Strafen, die von Militärgerichten verhängt wurden, müssen eigentlich in der Datenbank erfasst werden. Das Militär leitete eine Untersuchung ein.

Der 26-jährige Kelley hatte in einer Kirche im Bundesstaat Texas mit einem Sturmgewehr um sich geschossen. 26 Gottesdienstbesucher wurden getötet, 20 weitere wurden verletzt. Der Amokschütze wurde kurz nach der Tat tot in seinem Wagen gefunden. Nach Angaben der Polizei nahm er sich womöglich selbst das Leben.

Haftstrafe wegen häuslicher Gewalt

Der Attentäter hatte laut der US-Luftwaffe auf einem Stützpunkt im Bundesstaat New Mexico gedient. Er wurde demnach 2012 wegen eines tätlichen Angriffs auf seine damalige Ehefrau und seinen Stiefsohn von einem Militärgericht zu zwölf Monaten Haft verurteilt. 2014 wurde er unehrenhaft aus der Luftwaffe entlassen.

Familienstreit als Auslöser

Die texanischen Behörden hatten bereits zuvor bekanntgegeben, dass die Tat keinen politischen Hintergrund hatte, sondern vermutlich in einem Familienstreit wurzelte. Kelley sei wütend auf seine Schwiegermutter gewesen und habe Textnachrichten mit "Drohungen" abgesetzt, sagte der Regionaldirektor des texanischen Ministeriums für öffentliche Sicherheit, Freeman Martin. Die Schwiegermutter hatte die Baptistenkirche im Dorf Sutherland Springs demnach regelmäßig besucht. Laut Medienberichten hielt sie sich zum Zeitpunkt der Tat aber nicht in der Kirche auf. 

sam/jv (afp, dpa)