1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Trump weist Belästigungsvorwürfe zurück

20. Februar 2018

Auf Twitter hat US-Präsident Donald Trump Frauen hart attackiert, die ihm sexuelle Übergriffe vorwerfen. Sie würden dafür bezahlt, dass sie Geschichten über ihn erfänden, schrieb er.

https://p.dw.com/p/2t19H
USA Donald Trump Rede zur Lage der Nation
Bild: Getty Images/W. McNamee

Mehr als ein Dutzend Frauen werfen Trump vor, sie sexuell belästigt zu haben. Die Anschuldigungen waren bereits im Wahlkampf 2016 erhoben worden, fügten seiner Kampagne aber damals keinen schweren Schaden zu.

Jetzt reagierte Trump auf einen aktuellen Bericht der Zeitung "Washington Post" über Rachel Crooks, die nach eigener Schilderung im Jahr 2005 im New Yorker Trump Tower von dem Immobilienmogul bedrängt worden sein soll.

Crooks hatte den angeblichen Vorfall schon während des Wahlkampfs der "New York Times" geschildert. Sie lässt aber seither mit ihren Anschuldigungen nicht locker. Vor kurzem gab die 35-Jährige bekannt, dass sie für einen Sitz im Regionalparlament des Bundesstaats Ohio kandidieren will - auch um mehr Gehör für ihre Vorwürfe gegen Trump zu finden.

Am Fahrstuhl getroffen

Laut ihren Schilderungen arbeitete Crooks seinerzeit am Empfang einer Immobilienfirma, die Büros im Trump Tower und Geschäftsbeziehungen zu Trump hatte. Dieser habe an einem Fahrstuhl außerhalb des Büros ihrer Firma gewartet, als sie auf ihn zugegangen und sich vorgestellt habe. Der Unternehmer habe sie daraufhin zunächst auf beide Wangen und danach auf die Lippen geküsst. Trumps Küsserei habe "wahrscheinlich zwei Minuten" gedauert.

Trump bezeichnete Crooks Schilderungen als "weitere falsche Anschuldigung". Er fragte, wer so etwas "in einem öffentlichen Raum tun würde, in dem Sicherheitskameras laufen?" Er kenne diese Frau nicht und habe sie, soweit er wisse, "nie getroffen", twitterte der Präsident.

Er warf Crooks zwar nicht direkt und persönlich vor, für ihre Geschichte bezahlt worden zu sein. Trump hielt aber der "Washington Post" entgegen, nicht über Frauen zu berichten, die für ihre Vorwürfe gegen ihn Geld kassierten. In einem Fall sei einer Frau die "Hypothek auf ihr Eigenheim abbezahlt" worden.

Trump zitierte den ihm freundlich gesonnenen Fernsehsender Fox News als Quelle für die Informationen über die angebliche Bezahlung der Frauen. Den sogenannten Mainstream-Medien warf er vor, darüber nicht zu berichten, weil es ihnen nichts ins Konzept passe.

Crooks rief den Präsidenten ihrerseits auf Twitter dazu auf, Aufzeichnungen aus dem Trump-Tower zu veröffentlichen. "Lass uns das für alle klarstellen."

uh/stu (dpa, afp)