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Politik

Zahlte Trump 18 Jahre keine Steuern?

2. Oktober 2016

Möglicherweise hat der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump fast zwei Jahrzehnte lang keine Steuern gezahlt. Das geht aus Steuerunterlagen hervor, die der "New York Times" zugespielt worden sind.

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USA Präsidentschaftswahlkampf Donald Trump
Bild: picture-alliance/AP Photo/S. Helber

Als Immobilienunternehmer habe der Milliardär Trump 1995 einen Verlust von 916 Millionen Dollar (rund 814 Millionen Euro) geltend gemacht, berichtet die "New York Times". Die Zeitung beruft sich auf eine Einkommenssteuererklärung des republikanischen Präsidentschaftskandidaten, die dem Medium anonym zugespielt wurde.

Obwohl nicht bekannt sei, wie viel Trump in den Jahren darauf verdient habe, hätte dieser Verlust ausgereicht, um 18 Jahre lang jährlich 50 Millionen Dollar vom zu versteuernden Einkommen abzuziehen. Zu diesem Ergebnis seien Steuerexperten gekommen, die zurate gezogen worden seien. Hintergrund für den Verlust waren fehlgeschlagene Geschäfte Anfang der 1990er Jahre. Demnach sind die Verluste vor allem auf Trumps finanzielles Fiasko mit Casinos in der Ostküstenstadt Atlantic City und weiteren Debakeln im Hotel- und Fluggeschäft zurückzuführen.

Trump-Team: NYT mit Clinton unter einer Decke

Trump reagierte nicht persönlich auf den Bericht der "New York Times". Sein Wahlkampfteam erklärte lediglich, die Zeitung sei unrechtmäßig an das Steuerpapier gekommen und arbeite als verlängerter Arm des Wahlkampfteams seiner demokratischen Konkurrentin Hillary Clinton. "Mr. Trump ist ein sehr erfahrener Geschäftsmann, der treuhänderisch die Verantwortung für sein Geschäft, seine Familie und seine Angestellten trägt, nicht mehr Steuern zu zahlen als er gesetzlich dazu verpflichtet ist", hieß es in der Mitteilung. Er habe Hunderte Millionen Dollar an Grundsteuern, Umsatzsteuern, Immobiliensteuern sowie verschiedener anderer Steuern gezahlt und auch an gemeinnützige Einrichtungen gespendet.

Das Thema ist für den Republikaner besonders heikel, da er sich entgegen der jahrzehntelangen Gepflogenheiten für US-Präsidentschaftskandidaten bis heute weigert, seine Steuererklärungen zu veröffentlichen.

Gesetzlich verpflichtet sind sie dazu nicht. Clinton kam dem im August nach. Trump weigert sich bislang mit der Begründung, die Steuerbehörde habe die Überprüfung der Unterlagen noch nicht abgeschlossen.

qu/sti (afp, rtr, APE)