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US-Senator tritt zurück

1. September 2007

US-Senator Larry Craig hat seinen Rücktritt aus dem US-Kongress erklärt. Der konservative und verheiratete Senator war wegen unzüchtigen Verhaltens auf einer Herrentoilette festgenommen worden.

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Senator Larry Craig mit seiner FrauBild: AP Photo/Idaho Press-Tribune, Mike Vogt

Der 62 Jahre alte konservative Senator der Republikanischen Partei aus dem US-Bundesstaat Idaho reagierte damit am Samstag auf den parteiinternen und öffentlichen Druck. Craig will zum 30. September sein Amt aufgeben.

Der verheiratete Senator, der öffentlich für Familienwerte und gegen eine bessere gesetzliche Stellung von Schwulen und Lesben eintrat, wurde Anfang Juni von einem verdeckt arbeitenden Polizisten wegen unzüchtigen Verhaltens auf einer Herrentoilette auf dem Flughafen von Minneapolis (Minnesota) festgenommen. Craig bestritt während seines Verhörs, sexuellen Kontakt zu seinem Toilettennachbarn gesucht zu haben und warf dem Polizisten vor, ihm eine Falle gestellt zu haben.

Dementi war umsonst

Craig soll am 11. Juni auf der Flughafentoilette mit in der Szene klaren Zeichen den Mann nebenan zum Sex aufgefordert haben. Der 62-Jährige legte zunächst ein Schuldbekenntnis ab und zahlte 500 Dollar Strafe, um einer zehntägigen Haftstrafe zu entgehen. Später aber bezeichnete er das Schuldeingeständnis als Fehler und bestritt jedes Vergehen. Vor allem dementierte der erbitterte Gegner der Homo-Ehe vehement, schwul zu sein. Dass er zunächst ein Geständnis abgelegt hatte, begründete der verheiratete Familienvater damit, dass er jedes Aufsehen habe vermeiden wollen.

Nach Bekanntwerden der Affäre hatten die Republikaner Craig sofort von mehreren wichtigen Posten in Senatsausschüssen abberufen. Craig wollte aber seinen Senatsposten zunächst auf keinen Fall aufgeben - nun änderte er auch auf Druck aus der eigenen Partei seine Meinung.

Die für ihre konservativen Auffassungen zum Thema Sitten und Moral bekannten Republikaner hatten in jüngster Zeit mit einer ganze Reihe von Skandalen zu kämpfen: Erst vor wenigen Wochen musste sich Craigs Senatskollege David Vitter entschuldigen, weil er als Kunde eines Begleitservices in Washington aufgeflogen war. Vergangenes Jahr gab der republikanische Abgeordnete Mark Foley nach Schlagzeilen über seine zweideutigen Online-Botschaften an männliche Praktikanten im Kongress sein Mandat auf. (stl)