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US-Soldatinnen an vorderster Front

24. Januar 2013

Das US-Militär will es Frauen künftig erlauben, auch in Kampfeinheiten zu dienen. Verteidigungsminister Panetta werde das Verbot für den Einsatz von Soldatinnen in Kampftruppen aufheben, hieß es aus dem Pentagon.

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Gruppe amerikanischer Soldatinnen (foto: afp/getty images)
Bild: Getty Images

Fast jedes sechste Mitglied der US-Streitkräfte ist bereits weiblich. Doch an Kampfeinsätzen an vorderster Front durften sich die Soldatinnen bisher nicht beteiligen. Das will Verteidigungsminister Leon Panetta jetzt ändern. Der Minister habe beschlossen, das Verbot für den Einsatz von Frauen in Kampftruppen aufzuheben, teilten ranghohe Vertreter des Pentagon mit. Wie der TV-Sender CNN unter Berufung auf Regierungsbeamte berichtete, will Panetta seine Vorschläge für neue Regeln an diesem Donnerstag vorstellen.

Mit der Neuregelung dürften sich für amerikanische Soldatinnen Tausende neue Stellen im Militär öffnen. Die bisherigen Vorschriften dienten dazu, Frauen möglichst hinter der Front zu stationieren und aus Gefechten herauszuhalten. Soldatinnen durften nicht direkt in der Infanterie, Artillerie oder in Spezialeinheiten dienen. Dieses Verbot soll nach dem Willen Panettas in den kommenden Jahren aufgehoben werden. Laut Medienberichten soll es aber auch künftig noch Ausnahmen geben. Die Entscheidung werde in einem "Prozess" umgesetzt, hieß es in Regierungskreisen in Washington. Bis Januar 2016 hat die Armee demnach Zeit, um Ausnahmen für bestimmte Stellen in den Kampftruppen zu empfehlen, die für Soldatinnen weiterhin tabu sein sollen.

USA: Frauen dürfen bald ins Gefecht

Soldatinnen auch jetzt schon an der Front

Frauen machen etwa 15 Prozent der US-Streitkräfte aus. Mehr als 204.000 Soldatinnen, was etwa der Gesamtstärke der Bundeswehr entspricht, dienen in der US-Armee. Darunter sind 37.000 weibliche Offiziere. Als Sanitäterinnen, Militärpolizistinnen und Geheimdienstoffiziere waren einige bereits an vorderster Front und gerieten bei Einsätzen immer wieder in die Schusslinie, formal gehören sie allerdings nicht den Kampfeinheiten an. Laut CNN starben in Einsätzen im Irak und in Afghanistan insgesamt mindestens 130 Soldatinnen, mehr als 800 Frauen wurden verwundet.

Die US-Streitkräfte begannen in den vergangenen Jahren bereits, die Kampftruppen vorsichtig für Soldatinnen zu öffnen. Die nun angekündigten Neuerungen betreffen vor allem die Kampfeinheiten im Heer und bei den Marineinfanteristen. Luftwaffe und Marine haben die meisten Beschränkungen für Soldatinnen bereits aufgehoben. Frauen sind dort etwa als Kampfpilotinnen und auf U-Booten im Einsatz.

qu/ wa (dpa, dapd, afp rtr)