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US-Soldaten helfen Türkei in Syrien

16. September 2016

Gefechte und Luftangriffe torpedieren die mühsam ausgehandelte Waffenruhe in Syrien. Russland ist dennoch bereit, die Feuerpause um drei Tage zu verlängern. Die USA schicken auf Bitten Ankaras Spezialkräfte nach Syrien.

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Türkische Panzer im Grenzgebiet zu Syrien (Foto: Reuters, aus dem August)
Bild: Reuters/U. Bektas

Die Elitesoldaten würden die türkische Armee und gemäßigte Rebellengruppen bei ihrem Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat", IS, in Syrien unterstützen, sagte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums in Washington. Nach Angaben aus dem Pentagon handelt es sich um "mehrere dutzend" US-Soldaten.

Die türkische Armee teilte gleichzeitig mit, verbündete Rebellengruppen hätten im Norden Syriens eine Offensive gegen den IS gestartet. Bei Kämpfen seien fünf Dschihadisten und fünf Rebellen getötet worden. (Das Artikelbild zeigt syrische Panzer im Grenzgebiet zur Türkei)-

Zweifrontenkrieg der Türkei

Im Norden Syriens sind bereits zahlreiche US-Spezialkräfte im Einsatz, um die kurdischen Milizen im Kampf gegen die Dschihadisten zu unterstützen. Brisant an dem neuen US-Einsatz ist, dass die türkische Armee mit ihrer Militärintervention in Syrien neben dem IS auch die Kurden zurückdrängen will. Seit Beginn der türkischen Bodenoperation in Syrien Ende August gab es daher wiederholt Gefechte zwischen der türkischen Armee und von den USA unterstützten Kurdenmilizen.

Kämpfe bei Damaskus

In Syrien gilt seit Montagabend eine zwischen Russland und den USA ausgehandelte Waffenruhe, die am Mittwochabend um zwei Tage verlängert wurde. Nach kleineren Verstößen in den vergangenen Tagen gab es am Freitag nach Angaben der syrischen Armee "schwere Zusammenstöße und Raketenfeuer" am Stadtrand von Damaskus. Demnach versuchten Aufständische, über den Vorort Dschobar vorzudringen. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP meldete ebenfalls Raketenfeuer und Schüsse.

Unklar ist, welche Miliz für den Vorstoß verantwortlich war. Laut Beobachtungsstelle für Menschenrechte befanden sich Einheiten islamistischer Gruppen vor Ort. Dschihadistische Milizen sind vom Waffenstillstand ausgeschlossen.

Ungeachtet dieser Verstöße zeigte sich Russland bereit, die Feuerpause um weitere 72 Stunden zu verlängern. Voraussetzung sei aber, dass die USA stärker auf gemäßigte Rebellen einwirkten, damit diese die Waffenruhe respektieren. Russland unterstützt im Syrien-Konflikt die Regierung in Damaskus, während die USA an der Seite der gemäßigten Rebellen stehen.

Weiter keine Hilfslieferungen

Keine Fortschritte gibt es im Streit um Hilfslieferungen für syrische Zivilisten, die in belagerten Städten eingeschlossen sind. Ein Konvoi aus 40 Lastwagen mit Hilfsgütern steckt weiter an der türkisch-syrischen Grenze fest. Die USA und Russland machten sich gegenseitig für die Blockade verantwortlich.

Zerstörungen im umkämpften Aleppo (Foto: dpa)
Zerstörungen im umkämpften AleppoBild: picture-alliance/dpa/Sputnik

Die syrische Armee hat nach russischen Angaben bereits abgezogenes Kriegsgerät bei Aleppo zurück zur Hauptversorgungsroute, der Castello-Straße, gebracht. "Das Militär sah sich dazu gezwungen, nachdem es unter Beschuss kam und zwei Soldaten verwundet wurden", sagte ein Armeesprecher in Moskau. Die syrische Armee wollte mit einem Abzug ursprünglich nach eigenen Angaben humanitäre Hilfslieferungen für Aleppo erleichtern. Die Stadt ist zwischen Regierungstruppen und Rebellen geteilt.

Eine für Freitagabend geplante Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zu Syrien wurde kurzfristig abgesagt. Laut Diplomaten hatten die USA und Russland darum gebeten. Eine Begründung wurde nicht genannt. In der Sitzung wollten beide Länder ihre Pläne für den gemeinsamen Kampf gegen Extremisten im Fall eines Bestands der Waffenruhe vorstellen.

wl/sti/gri (dpa, afp, rtr)