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USA dringen auf friedliche Lösung in Kairo

3. August 2013

In Ägypten prostieren die Anhänger des gestürzten Präsidenten Mursi weiter - ungeachtet aller Aufforderungen der Regierung, die Straßen zu räumen. Die US-Regierung schickt ihren Vizeaußenminister zu Gesprächen.

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Pro-Mursi-Demonstration in Alexandria (Foto: Omnia Koraiem / Anadolu Agency)
Bild: picture alliance / AA

Die US-Regierung hat mit einer neuen Vermittlungsmission in Ägypten begonnen. US-Vizeaußenminister William Burns traf sich am Samstag in Kairo mit Vertretern der Muslimbruderschaft, aus der der gestürzte Präsident Mohammed Mursi stammt. Außerdem traf er den amtierenden ägyptischen Außenminister Nabil Fahmi, wie die Nachrichtenagentur Mena berichtete. Das US-Außenamt erklärte dazu, Außenminister John Kerry habe seinen Vize um die Reise gebeten, um "Gewalt zu vermeiden und die Krise friedlich beizulegen".

Muslimbrüder harren aus

In der ägyptischen Hauptstadt Kairo ist die Lage unterdessen unverändert verhärtet. Die Mursi-Anhänger halten noch immer zwei öffentliche Plätze besetzt und fordern seine Wiedereinsetzung ins Amt. Die Übergangsregierung appellierte an die Islamisten, ihren Protest zu beenden. In einer im Fernsehen verlesenen Erklärung des Innenministeriums wurde ihnen freies Geleit versprochen. Die Muslimbrüder könnten dann "wieder eine Rolle im demokratischen politischen Prozess" spielen, so die Übergangsregierung.

In den vergangenen Tagen waren bereits Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) und die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton zu Gesprächen in Kairo. Beide hatten auf eine friedliche Lösung der politischen Krise im Lande gedrungen. Kommenden Woche reisen außerdem die US-Senatoren Lindsey Graham und John McCain nach Ägypten.

Al-Kaida ruft zu Radikalisierung auf

Unterdessen hat sich das islamistische Terrornetzwek Al-Kaida mit einer Internetbotschaft in den Konflikt eingeschaltet. Darin rief Al-Kaida-Chef Ajman al-Sawahri die Muslimbrüder auf, sich von der Demokratie abzuwenden und stattdessen für eine Regierung auf Grundlage des islamischen Rechts, der Scharia, zu kämpfen.

Der Sturz Mursis sei der beste Beweis "für das Scheitern demokratischer Methoden bei der Schaffung einer islamischen Regierung", sagte al-Sawahri. Hinter der Entmachtung Mursis stehe das "Bestreben der Kreuzritter, im Süden von Ägypten einen (christlich-)koptischen Staat zu errichten", behauptete der Nachfolger von Osama bin Laden.

det/re (afp, dpa, rtr)