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USA fliegen wieder Erdbebenopfer aus

1. Februar 2010

Nachdem die Evakuierung vergangene Woche gestoppt worden war, fliegen die USA nun doch wieder schwer verletzte Erdbebenopfer aus Haiti aus. Ein neues Lebensmittelverteilungssystem der UN richtet sich vor allem an Frauen.

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Flugzeug der US-Luftwaffe (Foto: dpa)
Die Luftbrücke zwischen Haiti und den USA wird bald wieder bestehenBild: dpa

Das US-Militär hat den Transport von Schwerverletzten aus Haiti wieder aufgenommen. Das teilte ein Sprecher des Weißen Hauses am Montag (01.02.2010) in Washington mit. Die US-Regierung habe Zusicherungen erhalten, "dass zusätzliche Kapazitäten vorhanden sind, hier und auch bei unseren internationalen Partnern". Daher sei beschlossen worden, die wichtigen Flüge fortzusetzen.

Haitianische Waisenkinder sitzen auf einer Bank (Foto: AP)
Opfer oder Gerettete?Bild: AP

Die US-Streitkräfte hatten vermutlich wegen eines Disputs über die Begleichung von Arztkosten die Evakuierung in die USA gestoppt. Seit vergangenem Mittwoch wurden keine Haitianer mehr ausgeflogen. Floridas Gouverneur Charlie Crist hatte eine bessere Verteilung der finanziellen Last gefordert. Ärzte hatten die sofortige Wiederaufnahme der Evakuierungsflüge in die USA gefordert.

Separate Versorgungsstellen für Frauen

Die Versorgung der Überlebenden gestaltet sich weiter schwierig. Unter großem Sicherheitsaufgebot hat das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen am Sonntag mit einer großangelegten Verteilung von Lebensmitteln begonnen. Mitarbeiter mehrerer Hilfsorganisationen gaben jeweils 25-Kilo-Säcke mit Reis aus.

Das WFP will umgehend für Frauen reservierte Ausgabestellen einrichten - um Rangeleien zu vermeiden. "Wir verteilen zu etwa 85 Prozent an Frauen, weil sie für ihre Familien sorgen", sagte ein Mitarbeiter der Organisation Goal. "Aber wenn es in einer Familie keine Frauen mehr gibt, werden natürlich auch Männer versorgt", fügte er hinzu. Das neue System soll innerhalb von zwei Wochen rund zwei Millionen Haitianern zugute kommen.

Bei dem verheerenden Erdbeben vor knapp drei Wochen sind nach Schätzung der Regierung Haitis über 200.000 Menschen verletzt worden. Bis zu 200.000 Menschen kamen vermutlich ums Leben.

Autor: Oliver Samson (dpa/rtr/afp/apn)
Redaktion: Reinhard Kleber, Annamaria Sigrist