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USA mahnen China und Japan

17. September 2012

Die USA haben Japan und China aufgerufen, ihren Inselstreit friedlich beizulegen. Die Volksrepublik bemüht sich um Eindämmung der Proteste.

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US-Verteidigungsminister Panetta (r) mit seinem japanischen Kollegen Morimoto in Tokion (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

US-Verteidigungsminister Leon Panetta sagte bei einem Besuch in  Tokio, Japan und China müssten friedliche Wege zur Beilegung ihrer Differenzen finden. Gute Beziehungen zwischen Japan und China lägen "im Interesse aller". Panetta traf  mit Verteidigungsminister Satoshi Morimoto und Außenminister Koichiro Gemba zusammen. Nächste Station seiner Asienreise wird Peking sein.

Ausschreitungen bei Demonstrationen

Die Spannungen zwischen Japan und China wegen einer unbewohnten Inselgruppe im Ostchinesischen Meer, die von beiden Staaten beansprucht wird, waren in den vergangenen Tagen eskaliert. In Peking und zahlreichen anderen chinesischen Städten demonstrierten Tausende gegen Japan. Dabei kam es teilweise zu schweren Ausschreitungen.

So steckten Demonstranten in der Hafenstadt Qingdao eine Fabrik des Elektronikkonzerns Panasonic und eine Vertretung des Autobauers Toyota in Brand. In mehreren Städten plünderten Randalierer Supermärkte japanischer Firmen. Als Reaktion kündigten Panasonic und der japanische Kamerahersteller an, die Produktion in einigen ihrer chinesischen Werke für mehrere Tage einzustellen.

China: Protestaktionen wegen Inselstreit

Die Volksrepublik bemüht sich inzwischen, die antijapanischen Proteste einzudämmen. Die Regierung in Peking drohte mit der Festnahme von Demonstranten, die gegen Gesetze verstießen, und entfernte von mehreren Internetseiten Fotos und Einträge zu den Demonstrationen. Vor der japanischen Botschaft in Peking demonstrierten an diesem Montag etwa 60 Menschen gegen den Anspruch Tokios auf die Inseln, die in Japan Senkaku-Inseln und in China Diaoyu-Inseln genannt werden.

In dem Meeresgebiet werden reiche Rohstoff-Vorkommen vermutet. Japan kontrolliert die Inseln seit 40 Jahren, nachdem sie von den USA, die sie im Zweiten Weltkrieg erobert hatten, aufgegeben worden waren. Neben China erhebt auch Taiwan Anspruch auf die Inselgruppe.

Zweites Raketenabwehrsystem in Japan

Vor diesem Hintergrund könnte die Ankündigung der USA für zusätzlichen Zündstoff sorgen, ihre Raketenabwehr in Japan zu verstärken. Panetta teilte in Tokio mit, beide Länder hätten sich darauf verständigt, ein zweites Abwehrsystem zu errichten. Ziel sei, die Region vor einer Bedrohung aus Nordkorea zu schützen. Das System richte sich nicht gegen China, betonten Regierungsbeamte.

wl/cd (rtr, dapd)