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USA-Reise: Visumspflicht für Ahmadinedschad

Christina Bergmann22. März 2007

Wieder einmal will Irans Präsident Ahmadinedschad in New York vor einem UN-Gremium auftreten. Aber wie kommt der Mann an ein Visum, wo doch die Einreisebestimmungen der USA immer strenger werden?

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Die Frage beschäftigt auch die amerikanischen Journalisten und so ist Sean McCormack, Sprecher des amerikanischen Außenministeriums, seit Tagen damit beschäftigt, über den Vorgang genauestens zu informieren. 39 Visums-Anträge seien gestellt worden, und zwar bei der amerikanischen Botschaft in Bern, sagte er. Der Umweg über die Schweiz ist nötig, da die USA und Iran keine diplomatischen Beziehungen unterhalten. 13 der Visa sind für Diplomaten, der Rest für Sicherheitspersonal. Alle diese Anträge sind inzwischen genehmigt worden – schließlich, so McCormack, nähmen die USA ihre Rolle als Gastgeber der Vereinten Nationen sehr ernst. Und nach den UN-Statuten habe jeder Staat, der Gegenstand einer UN-Resolution ist, das Recht, in New York vorstellig zu werden. Die USA, so McCormack, würden also alles tun, damit ein Erscheinen des Präsidenten auf jeden Fall gewährleistet sei.

Fingerabruck auch vom Präsidenten?

Nun müssen alle Nichtamerikaner seit neuestem ihren Fingerabdruck in der Botschaft hinterlassen, in der sie ihren Visums-Antrag stellen. Ob Ahmadinedschad das denn auch getan habe, wollten die Journalisten wissen. McCormack musste passen, versprach nachzufragen – und das Außenministerium lieferte die Antwort prompt als Presseerklärung hinterher. Nein, ein Fingerabdruck sei nicht nötig gewesen, da der Präsident ein Diplomatenvisum bekommen habe. Selbstverständlich gebe es aber die üblichen Sicherheitschecks.

Die können in dem Fall aber nicht so besonders streng gewesen sein. Schließlich war Ahmadinedschad Mitglied der "Studenten der Linie Imam Khomeini", jener Organisation, die 1979 den Sturm auf die amerikanische Botschaft in Teheran organisiert haben. Es gibt Leute, die behaupten, der jetzige iranische Präsident sei damals bei der Besetzung persönlich dabei gewesen. Und mit zwei Morden an Politikern wird er ebenfalls in Verbindung gebracht.

Reisen verboten

Wenn Ahmadinedschad aber nun denkt, er kann mal eben in Disneyland vorbeischauen oder den Grand Canyon bewundern, dann hat er Pech gehabt. Denn das Visum gilt nur für New York City und einen Radius von 25 Meilen. Jeder Schritt außerhalb dieser Zone bedarf einer zusätzlichen Genehmigung. Und für das Sightseeing in New York hat der iranische Präsident auch nur drei Monate Zeit. Dann muss er wieder ausreisen.

Ein Problem gibt es allerdings noch. Nachträglich wurden von Seiten der Iraner noch einmal weitere 33 Visums-Anträge gestellt. Die seien noch nicht genehmigt sondern würden noch geprüft, sagte McCormack. Für wen diese Visa angefragt worden sind, verriet er auch: Aircrew. Flugpersonal.