1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Obama schickt nun auch Bodentruppen

21. Mai 2014

Die US-Armee setzt in Nigeria schon Aufklärungsflugzeuge ein. Nun ließ Präsident Obama 80 Soldaten in den Tschad verlegen, um bei der Suche nach den entführten Mädchen zu helfen. Der Terror der Islamisten geht weiter.

https://p.dw.com/p/1C4EP
Paris Demonstration Anti Boko Haram Entführung Nigeria Mädchen
Bild: Reuters

Während aus Nigeria immer neue Meldungen über verheerende Überfälle von Extremisten kommen, verstärken die Vereinigten Staaten ihre Unterstützung für die Sicherheitskräfte des westafrikanischen Landes. Man werde bei der Suche nach den mehr als 200 in Nigeria verschleppten Schulmädchen nun auch mit Bodentruppen helfen. US-Präsident Barack Obama teilte mit, dass dazu rund 80 amerikanische Soldaten in das Nachbarland Tschad verlegt worden seien. Bislang hatte sich die US-Armee mit Aufklärungsflugzeugen und Drohnen an der Suche nach den Mädchen beteiligt, die vergangenen Monat von der Islamistengruppe Boko Haram gekidnappt worden waren.

Die US-Einheit werde die "Geheimdienst- und Aufklärungsoperation" im Norden Nigerias und den umliegenden Gebieten unterstützen, hieß es in dem Schreiben von Obama an den Kongress. Und: "Die Kräfte werden im Tschad bleiben, bis ihre Unterstützung bei der Beendigung der Entführung nicht länger benötigt wird".

Vergangene Woche hatte das Pentagon bestätigt, dass das US-Militär eine Drohne vom Typ Global Hawk und ein Turbopropflugzeug MC-12 für Aufklärungsflüge in der Region einsetzt. Washington berät die Regierung Nigerias außerdem mit einem Expertenteam, dem Militärangehörige des US-Regionalkommandos für Afrika (AFRICOM), FBI-Polizisten sowie Mitarbeiter des Außenministeriums und der US-Entwicklungshilfebehörde USAID angehören.

Die Entführung der Schulmädchen hat die Öffentlichkeit in den USA tief bewegt. Auch First Lady Michelle Obama ist besonders engagiert. Sie hielt zu diesem Thema am 10. Mai erstmals an der Stelle ihres Mannes die wöchentliche Rundfunkansprache. Die Präsidentengattin geißelte dabei die Verschleppung als "skrupellose Tat" einer Terrorgruppe, die jegliche Bildung für Mädchen verhindern wolle.

Im Norden von Nigeria haben Kämpfer der Terrorsekte Boko Haram laut Augenzeugen binnen zwei Tagen in drei Ortschaften mindestens 48 Menschen getötet und ein Dorf weitgehend zerstört. Viele Überlebende des Blutvergießens suchten Schutz im nahegelegenen Chibok, wo Boko Haram die Schülerinnen als Geiseln genommen hatte.

Erst am Dienstag waren bei zwei Bombenattentaten in der Stadt Jos mindestens 118 Besucher eines Marktes und eines Krankenhauses getötet worden. Auch diese Anschläge werden den radikalen Islamisten zugeschrieben.

SC/cw (afpe, APE, dpae,epd)