1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

USA und Nordkorea sprechen wieder über Atomprogramm

23. Februar 2012

Erstmals seit dem Tod von Machthaber Kim Jong Il führt Nordkorea mit den USA wieder direkte Gespräche über sein Atomprogramm. Unterhändler beider Seiten kamen in der nordkoreanischen Botschaft in Peking zusammen.

https://p.dw.com/p/147zQ
Das nordkoreanische Botschaftsgebäude in Peking (Foto: AP)
Bild: AP

Glyn Davies, US-Koordinator für Nordkorea, ist in Peking mit dem nordkoreanischen Unterhändler Kim Kye Gwan zusammengetroffen. Dabei zeichnet sich ein guter Verlauf der Gespräche ab. "Wir stecken noch mitten in den Verhandlungen", sagte US-Unterhändler Glyn Davies vor Journalisten. Die Gespräche seien "substanziell und ernsthaft" gewesen. Viele Fragen seien angesprochen worden. Über diese würde auch am Freitag noch weiter beraten. Damit dauert das Treffen einen Tag länger als ursprünglich geplant.

Im Mittelpunkt stehen die Bemühungen um eine Wiederaufnahme der seit drei Jahren ausgesetzten Sechs-Parteien-Gespräche über ein Ende des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms. Nach dem Machtwechsel zu Kim Jong Un, dem jungen und noch unerfahrenen Sohn des Mitte Dezember gestorbenen Diktators, wollen beide Seiten die gegenseitigen Standpunkte unter den neuen Umständen ausloten.

Nahrungshilfe angeboten

Im Januar hatte Nordkorea angedeutet, im Gegenzug für Nahrungsmittelhilfen aus den USA möglicherweise die Anreicherung von Uran zum Bau von Atombomben aussetzen zu wollen. In Pjöngjang war darauf verwiesen worden, die USA hätten bei Gesprächen im vergangenen Jahr vertrauensbildende Schritte wie eine Aussetzung von Sanktionen gegen Nordkorea und Nahrungshilfe angeboten. Es wurden aber Zweifel geäußert, ob das amerikanische Angebot auch ernst gemeint sei.

Die Einstellung der Uran-Anreicherung war bisher eine der von den USA gestellten Bedingungen zur Wiederaufnahme der Gespräche. Eine Rückkehr zu den Verhandlungen hänge von Nordkorea ab, bekräftigte Davies auch vor Journalisten in Peking.

Die USA seien aber nicht an "Gesprächen um der Gespräche willen" interessiert, betonte der Unterhändler. Nordkorea müsse seine Ernsthaftigkeit beweisen, die in den Verhandlungen bisher eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen. Die USA wollten aber nach vorne blicken und "nicht zu viel Zeit darauf verwenden, einige der Schlachten der Vergangenheit noch einmal zu kämpfen". Nordkorea hatte die Sechser-Gespräche mit den USA, Südkorea, Russland, Japan und China im April 2009 offiziell abgebrochen. Einen Monat später testete Pjöngjang eine Atombombe

Glyn Davies in der US-Botschaft in Peking (Foto: dapd)
Zuversichtlich zeigte sich US-Unterhändler DaviesBild: AP

Davies begrüßte, dass Nordkorea so schnell nach dem Wechsel wieder an den Verhandlungstisch mit den USA zurückkehre. Die USA und Nordkorea hatten zuletzt im Juli in New York und im Oktober in Genf solche bilateralen Gespräche geführt.

li/je (afp, dapd, dpa)