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USA weiten FIFA-Ermittlungen aus

14. September 2015

Die US-Justiz will im FIFA-Korruptionsskandal weitere Personen anklagen. Das kündigt Justizministerin Loretta Lynch an. Es bleiben Fragen offen.

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US-Justizministerin Loretta Lynch (r.) und der Schweizer Generalbundesanwalt Michael Lauber. Foto: Reuterse
US-Justizministerin Lynch und der Schweizer Generalbundesanwalt LauberBild: Reuters/R. Sprich

Die US-Justiz wird die Korruptionsermittlungen beim Fußball-Weltverband FIFA ausweiten und weitere Personen anklagen. Das kündigte US-Justizministerin Loretta Lynch in Zürich an. Lynch ließ jedoch offen, um welche und um wie viele Personen es sich handeln wird. Die Ministerin wollte auch nicht sagen, ob der scheidende FIFA-Präsident Joseph Blatter eine Anklage fürchten muss.

Lynch, die als Justizministerin gleichzeitig auch Generalbundesanwältin der USA ist, hatte Ende Mai nach der Verhaftung von sieben FIFA-Funktionären vor dem Verbandskongress in Zürich die Anklage der US-Justiz gegen insgesamt 14 Beschuldigte aus dem Fußball-Geschäft wegen korrupter Machenschaften in 47 Fällen öffentlich gemacht. Insgesamt wurden 13 Personen festgenommen, zehn von ihnen sitzen in verschiedenen Ländern in Auslieferungshaft. Unter anderem sollen die Beschuldigten Bestechungsgelder in Millionenhöhe für die Vergabe von Übertragungsrechten der Copa America erhalten haben.

Auch Schweiz ermittelt weiter

Auch die Ermittlungen der Schweizer Bundesanwaltschaft zur umstrittenen Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 an Russland und 2022 an Katar sind noch lange nicht abgeschlossen. "Ganz eindeutig sind wir nicht einmal nahe der Halbzeitpause", sagte der Schweizer Generalbundesanwalt Michael Lauber auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit Lynch. Wohnungen und Häuser von Verdächtigen in der Schweiz seien durchsucht worden. Es sei aber zu früh, um Namen zu veröffentlichen.

Globales Problem verlangt globale Antwort

Loretta Lynch lobte die Zusamenarbeit mit der Schweiz bei den Ermittlungen. "Ich bin erfreut darüber, dass sich die Antwort auf dieses Problem nicht auf ein Land oder einen Kontinent beschränkt", sagte die Ministerin. "Das Problem der Korruption im Fußball ist global, und wir werden bei unseren Bemühungen wachsam bleiben, eine globale Antwort darauf zu finden."

Am vergangenen Wochenende hatte ein Bericht des Schweizer Senders SRF über neue Vorwürfe gegen Noch-FIFA-Chef Blatter für Schlagzeilen gesorgt. Danach soll der Schweizer vor zehn Jahren die Fernseh-Übertragungsrechte für die WM 2010 in Südafrika für 250.000 US-Dollar und für die WM 2014 in Brasilien für 350.000 Dollar verkauft haben. Warner veräußerte die Fernseh-Übertragungsrechte zwei Jahre später nach Medien-Schätzungen für 15 bis 20 Millionen Dollar weiter.

sn/asz (sid, dpa, rtr)