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Verdienstorden: Steinmeier ehrt 29 Künstler

2. Oktober 2018

Unter dem Motto "Kultur verbindet" hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier 29 Kulturschaffende geehrt. Er betonte ihre Verdienste und ihr Engagement in der kulturpolitischen Arbeit.

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Verleihung von Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland | Neo Rauch
Bild: picture-alliance/dpa/B. von Jutrczenka

Die Mischung der Namen ist außergewöhnlich. Aber die Liste der Geehrten trägt deutlich den Stempel von Frank-Walter Steinmeiers persönlicher Sicht - auf die Kunst und die gesellschaftspolitische Mit-Verantwortung von Künstlern in der heutigen Zeit. In seinem Amtssitz Schloss Bellevue hat er an diesem Dienstag, einen Tag vor dem Tag der Deutschen Einheit, zum zweiten Mal in diesem Jahr Bundesverdienstorden verliehen.

In seiner Rede erinnerte Steinmeier auch an die zentralen Begriffe der deutschen Nationalhymne:"Einigkeit und Recht und Freiheit: Das spricht sich so leicht", sagte er vor geladenen Gästen. "Aber es bedeutet auch, in Toleranz gegenüber allen Verschiedenheiten zu leben, ohne Verhetzung und Gewalt, und kompromisslos für die Freiheit des Denkens und auch der Kunst einzutreten."

Auszeichnung für kulturpolitisches Engagement

29 Kreative und Künstler aus Israel, Frankreich, der Schweiz, den USA und auch aus Deutschland, die sich mit ihrer Arbeit nachhaltig für den Dialog der Kulturen und der Kunst international engagieren, wurden in diesem Jahr mit dem Orden ausgezeichnet. Auch kulturpolitisches Engagement wird damit gewürdigt. "Kunst darf und soll auch Widerspruch ernten", sagte Bundespräsident Steinmeier bei der feierlichen Verleihung im Schloss Bellevue. "Dass wir Widerspruch in unserer Gesellschaft und in unserem Land aushalten und wissen, wie wichtig er ist: Das macht unsere Freiheit, die Freiheit der Demokratie aus."

Neben dem Komiker Otto Waalkes, sind der Fotograf Jim Rakete, der Maler Neo Rauch, der Sprecher Christian Brückner und der Oscar-Preisträger und Filmkomponist Hans Zimmer ("König der Löwen") 2018 dabei. Bei den Frauen, denen der  Verdienstorden feierlich verliehen wurde, sind unter den Geehrten die Oscar-Preisträgerin und Regisseurin Caroline Link, die Sängerin und Musikproduzentin Annette Humpe, die Schauspielerin Julia Jentsch ("Hannah Arendt"/"24 Wochen") und die Bratschistin Tabea Zimmermann.

Deutschland Schloss Bellevue Symbolbild
Schloss Bellevue in BerlinBild: picture-alliance/Eibner-Pressefoto

Steinmeier würdigte ausdrücklich auch das kulturpolitische Engagement der US-amerikanischen Jazz- und Opernsängerin Jocelyn B. Smith (Titelsong "König der Löwen"), die unter anderem Chorprojekte mit Holocaust-Überlebenden leitet. 2016 setzte Smith auf dem Berliner Breitscheidplatz - ein Jahr nach dem Terroranschlag - ein Zeichen gegen Hass und Terror: mit einem vielstimmigen Chor aus mehreren hundert Menschen.

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland - meist Bundesverdienstkreuz genannt - wird für herausragendes Engagement um das Gemeinwohl verliehen. Er ist die höchste Ehrung, die der Staat zu vergeben hat. Der Orden wird in acht verschiedenen Stufen verliehen - von der Verdienstmedaille über das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband bis zur Sonderstufe des Großkreuzes.

hm/pl (dpa/kna)