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Verhaftungswelle gegen Kubas "weiße Frauen"

Stefan Dege29. April 2014

Alle Welt schaute nach Rom, wo am Sonntag zwei Päpste heiliggesprochen wurden. Derweil nahm die Polizei in Kuba zahlreiche Mitglieder der Bürgerrechtsinitiative "Frauen in Weiß" fest.

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Kuba Ladies in White Berta Soler
Bild: Getty Images

"Wir haben keine endgültige Zahl", sagte die Sprecherin der Organisation, Berta Soler, am Montagabend (Ortszeit) dem kubakritischen Nachrichtenportal "Diario de Cuba", "aber wir wissen bis jetzt, dass 87 Frauen verhaftet wurden".

Nach Oppositionsangaben erfolgte die Verhaftungswelle in verschiedenen Städten des Landes, als die Frauen versuchten, an den Dankgottesdiensten für die Heiligsprechung teilzunehmen. Kubas Außenminister Bruno Rodriguez war zu den Feierlichkeiten in den Vatikan gereist und war dabei auch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zusammengetroffen.

Flash-Galerie Damen in Weiß Kuba Protest
Kuba: Frauen in WeißBild: AP

Die "Damen in Weiß" sind ein Zusammenschluss von Frauen, deren Männer und Söhne wegen ihres Eintretens für die Meinungs- und Pressefreiheit verhaftet wurden. Gegründet wurde die Bewegung als Reaktion auf den kubanischen "Schwarzen Frühling" im Jahr 2003, bei dem zahlreiche Regimekritiker festgenommen und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden. Die rund 300 Frauen treten in der Öffentlichkeit meist in weißer Kleidung auf. Mit Schweigemärschen und Mahnwachen protestieren sie gegen die, wie sie sagen: "letzte Diktatur Lateinamerikas".

sd/gb (kna)