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Verkehrschaos durch Winterwetter

20. Dezember 2010

Schneemassen und Eis bescheren Deutschland wieder massive Verkehrsprobleme. Reisende leiden unter rutschigen Fahrbahnen und überfüllten Zügen. Europas Fluggäste müssen häufig warten - manchmal nächtelang.

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Schnee und Stau auf der Autobahn (Foto: dpa)
Verkehrschaos: Schnee und Eis auf Deutschlands StraßenBild: picture alliance / dpa

Schnee und Eis haben Deutschland auch zum Wochenanfang (20.12.2010) fest im Griff. Starke Schneefälle ziehen von West nach Ost und bremsen das öffentliche Leben aus. Wer nicht unbedingt reisen muss, bleibt zuhause oder im engeren Wohnumfeld.

Einsatzkräfte, Schneemengen und Autos (Foto: dpa)
Winter in Deutschland: Harte Zeiten für Autofahrer und EinsatzkräfteBild: Picture-Alliance/dpa

Lastwagen-Verbot in Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen dürfen schwere Lastwagen nicht mehr auf die Autobahnen. Mit dem Fahrverbot versuchen die Behörden, ein noch größeres winterliches Verkehrschaos abzuwenden. In dem bevölkerungsreichsten Bundesland gibt es viele wichtige Verkehrsknoten. Für Köln, Aachen und Düsseldorf hat der Deutsche Wetterdienst am Sonntagabend Schneedecken jenseits der 20 Zentimetermarke gemeldet.

Für die Mittelgebirge warnten die Meteorologen vor starkem Schneefall und heftigen Schneeverwehungen. Besonders im Norden bleibe es zunächst eisig kalt, weiter Richtung Süden sei aber auch Tauwetter möglich. Neuer Schnee könne besonders in Brandenburg und Sachsen zu neuen Behinderungen führen.

Gestrichene Flüge - überfüllt Züge

Flugzeug der Lufthansa wird enteist (Foto: dapd)
Schnee und Eis bescheren Flugausfälle und VerspätungenBild: dapd

Unter winterlichen Problemen leidet auch wieder die Deutsche Bahn - sowohl im Regional- als auch im Fernverkehr. Die meisten Zug-Verspätungen haben unter 30 Minuten gelegen. Allerdings bat die Bahn am Sonntag viele Reisende, einige Züge nicht zu nutzen - sie waren hoffnungslos überfüllt.

In Berlin hat es am Montag wieder die S-Bahn getroffen: Technische Probleme mit zugefrorenen Sandstreu-Anlagen führten auf allen Linien zu Verspätungen. Zum Teil fahren die Bahnen im Berufsverkehr mit weniger Waggons und in einer längeren Taktfolge.

Nicht besser geht es Flugreisenden, die froh sind, wenn ihr gebuchter Flug nur Verspätung hat. Bei der der Lufthansa bleibt ein Sonderflugplan in Kraft. Das liege auch daran, dass es an vielen anderen europäischen Airports Probleme gebe, hieß es.

Betroffen ist besonders stark Deutschlands größtes Flugdrehkreuz Frankfurt am Main. Dort sind für Montag rund 20 Prozent der Flüge gestrichen. Über Nacht mussten wieder Hunderte Passagiere in Feldbetten schlafen, einige von ihnen zum dritten Mal in Folge.

Auch der Flugverkehr der beiden Berliner Flughäfen ist noch beeinträchtigt, auch durch Flugstreichungen. Am Düsseldorfer Flughafen soll sich die Lage nach Angaben einer Sprecherin die Lage normalisieren. Am Sonntag hatten wegen des winterlichen Wetters noch Dutzende Verbindungen gestrichen werden müssen. Nun sei Besserung in Sicht. "Nur einzelne Flüge, die gestern nicht reingekommen waren, werden ausfallen, weil jetzt die Rotation fehlt", erklärte die Sprecherin.

Die Nacht auf dem Fußboden

Flugreisende vor Abfertigungsschaltern, einige auf dem Boden (Foto: ap)
Tausende Reisende sitzen in London Heathrow festBild: AP

Massive Probleme wegen der Schneefälle werden europaweit gemeldet:

Auf dem Londoner Flughafen Heathrow etwa schlug die Stimmung unter den Wartenden am Sonntagabend mehr und mehr in Frust und Wut um, nachdem die Verwaltung vor weiteren Engpässen und Annullierungen warnte. Der Airport ist das weltweit größte Drehkreuz für Passagierflüge.

Auf dem Pariser Flughafen Roissy-Charles de Gaulles blieben zwei der vier Rollbahnen vorübergehend geschlossen. Dutzende Flüge wurden gestrichen. Nach Angaben der Flughafenbehörden mussten allein dort schon die Nacht zum Montag in den Terminals verbringen.

Auf dem Brüsseler Flughafen mussten sich rund 1500 gestrandete Passagiere mit einer weiteren Nacht auf dem Fußboden abfinden. In Norditalien dagegen besserte sich die Lage auf den Straßen und den Flughäfen nach zweitägigem Chaos deutlich.

Autor: Herbert Peckmann (dpa, dapd, afp)
Redaktion: Reinhard Kleber